Bei Forward MV Agusta hat Dominique Aegerter nach dieser Saison keine Zukunft mehr. Grund: Der Rohrbacher und sein Noch-Arbeitgeber werden sich finanziell nicht einig.
Aegerter hätte für die nächste Saison ein Mitgift in Höhe von umgerechnet 330 000 Franken mitbringen müssen. Doch das sei «keine Option», betont Aegerter, der schon für die aktuelle Saison das Geld mühevoll zusammenkratzen musste – trotz langjähriger Partner und Sponsoren.
Bei den wochenlangen Verhandlungen von Aegerters Manager Oliver Imfeld mit dem klammen MV-Agusta-Team gingen Domi die Argumente auf der Strecke aus: Teamkollege Stefano Manzi überholte und distanzierte ihn zuletzt in der WM.
MV Agusta setzt nun auf den Italiener Simone Corsi und nicht auf einen jungen Fahrer samt Mitgift, wie die Teamführung dem Oberaargauer laut «Speedweek» offenbar weismachte. Aegerter sagt hierzu nur: «Es spielt mir keine Rolle, welcher Fahrer für mich kommt.»
Gleichwohl hält er fest: «Ich bin enttäuscht und wütend, wie es nun endet.» Er habe bei MV Agusta viel ins Projekt investiert, «um diese legendäre Marke zurück in die Strassen-WM zu bringen – das war auch ein Risiko.»
Und jetzt? In der Moto2-WM sind alle Plätze besetzt. Ein konkretes Angebot als Testfahrer gibts bislang auch nicht. Aegerters Plan: Er will sich über die MotoE empfehlen. Mit drei Teams ist er aktuell in Gesprächen. Darunter ist die deutsche Equipe Intact, bei der er wieder auf Landsmann Tom Lüthi (33), der seinerseits auch für die nächste Saison einen Moto2-Vertrag hat, treffen würde.
«Ich hoffe, wir werden uns in den nächsten Tagen mit einem der Teams einig», so Aegerter, dessen langfristiges Ziel aber klar die Rückkehr in die Moto2 ist.
Die Wahrscheinlichkeit ist gross, dass es Lüthis Intact-Team wird. Dort wäre er der Nachfolger des Zürchers Jesko Raffin, der in die Moto2 zurückwechselt. Heisst auch: Wenn sich Lüthi verletzen sollte, wäre Aegerter sein Ersatzfahrer. Brutal, wenn man man gleichberechtigte Teamkollegen war. (mpe)