WM-Rang 20 mit zwölf Pünktchen vor dem 13. Grand Prix dieser Saison am Wochenende in Misano: Moto2-Pilot Dominique Aegerter (28) droht das schlechteste Gesamtergebnis seit seiner allerersten, kompletten WM-Saison 2007 (damals 23. Platz).
Wird 2019 nun seine letzte im GP-Zirkus? Um im Umfeld der grossen Töff-Stars zu bleiben, zieht Aegerter nun auch einen Job in der neuen Elektro-Rennserie MotoE in Betracht. So hat bereits der Zürcher Jesko Raffin seine Karriere wieder unter Strom gesetzt.
Raffin fährt dieses Jahr in der MotoE, aber wird 2020 wieder als Moto2-Stammpilot zurückkehren. Aegerter-Manager Oliver Imfeld: «Die MotoE ist eine Option, wir haben erste Gespräche geführt. Aber unser Fokus bleiben die Moto2 und unser aktuelles MV-Agusta-Team.»
Aegerter lieferte 300'000 Franken Mitgift ab
Sein Team will mit dem Schweizer weitermachen, Aegerter will mangels Alternative bei den klammen Italienern mit dem wenig konkurrenzfähigen Töff bleiben – aber nicht zu jedem Preis. Diese Saison liefert er rund 300'000 Franken Mitgift ab. Geld, das Domi nicht mehr hat. Er sagt: «Ich habe jetzt das zweite Jahr in Folge mein ganzes Sponsorengeld ins Team gesteckt. Diese Saison habe ich sogar mein eigenes Erspartes investiert.»
Deshalb ist Manager Imfeld nun auf der Suche nach neuen Partnern, die auf Domis Töff ihren Sponsorenkleber sehen wollen: «Wir müssen die Hürde nehmen, die notwendigen Partner zu finden. Und das möglichst zeitnah.» Eine harte Aufgabe für den ehemaligen Manager von DJ BoBo, der neu im Töff-Business ist.
Noch hofft Aegerter auf eine 14. Saison im GP-Sport. Die Tendenz? 50 Prozent. Die Gefahr beim Zukunfts-Poker: In anderen Rennserien werden ihm womöglich die Jobs weggeschnappt. In der seriennahen Supersport-WM ist der Top-Töff vom Zürcher Oberländer Randy Krummenacher, der aktuell auf Weltmeister-Kurs ist, noch zu haben – aber längst haben sich dort neben Aegerter sogar in der WM hinter ihm platzierte Moto2-Piloten wie Philipp Öttl ihr Interesse angemeldet!