Das ist den Regelhütern der Töff-WM dann doch zu wild. Die Renndirektion der MotoGP und den beiden weiteren Klassen verbietet einen Trick, den Tom Lüthi (30) letztes Jahr in der WM eingeführt hat. Einhändig fahren geht nicht mehr!
Wie bitte, einhändig fahren? Genau. Tom liess seit dem vergangenen Sommer jeweils den Lenker mit der linken Hand los, nahm die Hand aus dem Wind heraus hinter die Verschalung und verschaffte sich so einen aerodynamischen Vorteil. Und das bei über 280 km/h versteht sich.
Im Windkanal hatte er diese Variante bereits in der Saisonvorbereitung getestet und für gut befunden. Doch bei der aufmerksamen Konkurrenz dauerte es nicht lange, bis ein Grossteil des Moto2-Feldes das Manöver imitierte. Sogar in der Moto3 waren plötzlich einarmige Banditen unterwegs. Nur in der MotoGP ist es kein Thema. Zu viel Kraft haben die Höllenmaschinen dort.
Vor ein paar Wochen kam nun aber Renndirektor Mike Webb auf Lüthi zu, da es eine Beschwerde der Sicherheitskommission gab. «Ich habe ihm gesagt, dass ich es überhaupt nicht gefährlich finde», erzählt Lüthi. «Doch offenbar sah es die Renndirektion anders und hat es nun verboten.»
Doch so einfach aufhören kann Lüthi damit nicht. Zu sehr ging ihm die Bewegung bereits in Fleisch und Blut über. «Ich erwische mich immer wieder dabei, wie ich den Lenker loslassen will und muss mich richtig zusammenreissen.»
Lüthi ist nicht der einzige, dem es so geht. Der Deutsche Jonas Folger wurde an diesem Wochenende sogar gebüsst, weil er die Hand vom Lenker nahm. Das zeigt, dass die Renndirektion das Verbot des Lüthi-Tricks auch unbedingt durchsetzen will.