Enttäuschung trotz Sturzfestival
Lüthi: «Ich kann ja auch nicht zaubern!»

Tom Lüthi und Dominique Aegerter profitieren in Jerez gleich von sieben Stürzen – das Resultat sieht trotzdem nicht gut aus.
Publiziert: 24.04.2016 um 13:14 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2018 um 17:45 Uhr
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Tom Lüthi profitiert in Jerez von vielen Stürzen. Mehr als Platz 6 liegt trotzdem nicht drin.
Foto: KEY
Stefan Meier aus Jerez

Ein folgenschwerer Bock gleich nach dem Start versaut Tom Lüthi das ganze Rennen. Der Emmentaler kommt eigentlich gut weg, doch nach Kurve 1 stürzt er beinahe. Lüthi, zu dem Zeitpunkt Dritter, kann den Highsider gerade noch verhindern. Mit dem Helm knallt er aber an die Töff-Scheibe, zerstört diese. Lüthi wird durchgereicht auf Platz 11.

Und damit hat Lüthi Dominique Aegerter (vom 18. Startplatz) direkt am Hinterrad. Zusammen wollen die beiden Berner das Feld von hinten aufrollen.

Und dank zahlreicher Stürze machen sie tatsächlich viele Plätze gut. Corsi, Marquez, Marini, Cortese, Schrötter, Oliveira und Baldassarri machen Platz für Lüthi und Aegerter.

Selbst bringen die beiden aber nur sehr wenig zu Stande, fahren keine Spitzenzeiten. So wird Lüthi 6., Aegerter belegt Rang 8. Sam Lowes gewinnt währenddessen überlegen vor Jonas Folger und Alex Rins gewinnt.

«Es wäre auch ohne den Zwischenfall am Start schwierig geworden. Ich hatte keine Chance heute, hatte viel zu viel Probleme mit der Traktion», sagt Lüthi.

Das Problem: Tom weiss nicht so recht, wie er wieder auf Touren kommen soll. Nach dem Startsieg in Katar gab es jetzt nur noch die Plätze 7, 7 und 6.

Lüthi hadert, ist sehr enttäuscht: «Ich kann ja auch nicht zaubern, sonst würde ich es machen. Ich habe keine Lösung. Wir müssen jetzt viel analysieren, den Job machen. Und vor allem weiter kämpfen.»

Denn sonst ist der WM-Zug schon bald abgefahren. Lowes hat neu 72 Zähler. Lüthi folgt als Vierter mit 19 Punkten Rückstand. Aegerter ist Sechster, 29 Punkte hinter Lowes.

Von noch mehr Stürzen profitieren Jesko Raffin und Robin Mulhauser – und so werden den beiden Schweizer Hinterbänklern Punkte auf dem Silbertablett präsentiert. Raffin belegt bei 19 Fahrern im Ziel Platz 14, holt seine ersten beiden WM-Punkte. Dahinter holt Mulhauser ebenfalls noch einen Zäher.

«Das ist befreiend», sagt Raffin, der 25 Rennen für die ersten Punkte brauchte. «Ich bin überglücklich.»

Rossi nach Sieg: «Perfektes Wochenende»

Start-Ziel-Sieg für Valentino Rossi (37)! Der Superstar lässt nichts anbrennen. Von der Pole-Position behauptet er die Spitze vor Jorge Lorenzo. In der Folge ist der Spanier in einer Kurve kurz vorne, wird von Rossi aber sofort ausgekontert.

Mit gut zwei Sekunden Vorsprung fährt der Italiener schliesslich im Ziel ein. Dahinter Lorenzo und Marc Marquez. «Das war ein perfektes Wochenende», freut sich Rossi. «Wir waren von Anfang an schnell. Das Bike war heute fantastisch.»

Für Rossi ist es der 113. GP-Sieg, der 87. in der höchsten Kategorie. Und allein der neunten in Jerez! Wobei er hier 2009 zuletzt siegte.

In der WM stehts neu so: 1. Marquez 82. 2. Lorenzo 65. 3. Rossi 58.

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Märchen-Sieg in Moto3

Was Brad Binder in der Moto3 zeigt, ist der absolute Wahnsinn. Wegen einer technischen Unkorrektheit wird Südafrikaner bestraft, muss vom letzten statt vom zweiten Startplatz ins Rennen. Doch der 20-Jährige lässt sich davon nicht aufhalten, pflügt durchs Feld – und siegt schliesslich mit über drei Sekunden Vorsprung vor Nicolo Bulega (It) und Francesco Bagnaia (It)!

«Ich wusste, dass ich auch von ganz hinten gewinnen kann», sagt Binder. Bemerkenswert, denn zuvor stand er in der WM noch nie zuoberst auf dem Podest. Die WM-Führung baut er dank dem sensationellen Sieg aus.

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