Vier Rennen in der MotoGP, null Punkte. Tom Lüthi erlebt einen äusserst schwierigen Start in der Königsklasse. In Jerez bei seinem vierten Versuch, endlich etwas Zählbares zu erreichen, stürzt der Emmentaler. Wenig läuft zusammen beim GP Spanien.
Neben Lüthi ist da nur noch Xavier Simeon, auch er ein Rookie, der ebenfalls noch eine einsame Null neben seinem Namen stehen hat in der WM. Alle anderen haben schon mindestens einmal gepunktet.
So schlecht ist Lüthi seit einer gefühlten Ewigkeit nicht mehr in die WM gestartet. Es war 2004 bei den 125ern. In seiner zweiten Saison, die er von Beginn weg bestritt. Noch bevor er durchstartete, Weltmeister 2005 und 16-facher GP-Sieger wurde.
10 Rennen in Serie ohne Punkt
Saisonübergreifend ging er damals 10 Mal leer aus! Nach Nullern in den letzten Rennen der Saison 2003 stand das Folgejahr von Beginn weg unter einem schlechten Stern. Bei den Tests in Barcelona vor dem ersten GP brach sich Lüthi den kleinen Zeh. Danach sah er gleich in den ersten vier Rennen der Saison das Ziel nicht.
In Mugello, dem vierten GP, stürzte Lüthi schwer und zog sich einen Bruch des Schulterblattes zu und musste drei Rennen zuschauen. Nach seinem Comeback schaffte er es in den folgenden vier Rennen zwar ins Ziel, aber nicht in die Punkte.
Die Erlösung kam erst am 17. September in seinem neunten GP der Saison. Lüthi schaffte es in Motegi (Japan) auf den 12. Platz.
Bleibt zu hoffen für Lüthi, dass es in dieser Saison früher Punkte gibt. Und an diese Horror-Serie von 2004 denkt der mittlerweile 31-Jährige sowieso nicht zurück. Vielmehr schaut Lüthi nach vorne.
Bringt der Lieblingskurs Lüthi die Erlösung?
Am Tag nach dem Jerez-GP steigt am gleichen Ort ein für ihn sehr wichtiger Test. «Da müssen wir anpacken, den ganzen Tag hart arbeiten und grosse Änderungen ausprobieren am Töff», sagt Lüthi. Er will seine Probleme mit der Maschine lösen, möglichst viele Runden abspulen und Kilometer fressen.
«Aber es müssen Runden mit Qualität sein, das ist wichtig. Wir werden viele grosse Sachen ausprobieren, die an einem Wochenende nicht möglich sind. Es gibt einige Ideen, die wir haben», präzisiert Lüthi. «Es ist für mich wichtig, dass wir mal grosse Änderungen machen können und ich dann den Unterschied spüre.»
Nur: Beim Test in Jerez stürzt Lüthi. Das Team kann jedoch aufatmen, der 31-Jährige bleibt unverletzt. «Wir haben nach Veränderungen am Vorderteil des Motorrads sicherlich einen Schritt nach vorne gemacht, wenn man es mit dem Rennen am Sonntag vergleicht. Darum ist es schade, dass ich gestürzt bin und ich die neuen Einstellungen noch nicht bestätigen konnte. Alles in allem war es aber ein positiver Tag», so Lüthi nach dem Test.
Trotz dem Sturz will Lüthi die Erkenntnisse aus Spanien in Le Mans in Punkte verwandeln. Dort geht es am 20. Mai weiter. Auf keiner Strecke war Lüthi in seiner Karriere erfolgreicher. Vier Mal triumphierte er in Frankreich, zwei Mal wurde er Dritter. Es wäre der perfekte Ort, um endlich zuzuschlagen.