In der TV-Sendung «Sport und Talk aus dem Hangar-7» erklärt KTM-Motorsport-Direktor Pit Beirer, wie es dazu kam, dass Johann Zarco seinen Vertrag aufgelöst. «Johann bat uns Samstagabend um einen Termin. Er sass dann angespannt und mit Tränen in den Augen vor uns und hat gesagt, er packt das momentan nicht mehr und möchte aus dem Vertrag raus.»
Er habe sogar Geld geboten, um den Vertrag vorzeitig aufzulösen, so Beirer weiter. «Als Mensch und Typ, wie er da gesessen ist, war es echt grausam anzusehen.»
Gegenüber «Speedweek» spricht KTM-Firmenchef Stefan Pierer sogar von einer Erkrankung. «Meines Erachtens zeigt er Burnout-Symptome.» Der Fall erinnert an Jonas Folger, der nach einer erfolgreichen Debütsaison in der MotoGP auch Burnout-Anzeichen hatte und sich im Januar 2018 überraschend zurückzog.
Tiefpunkt einer bisher erfolgreichen Karriere
Für Zarco ist es der Tiefpunkt einer bisher erfolgreichen Karriere. 2015 und 2016 wurde er Moto2-Weltmeister. Doch in der MotoGP fährt er diese Saison der Konkurrenz hinterher und belegt momentan nur den 17. Rang in der Gesamtwertung.
Noch hat Zarco die Möglichkeit, sich zu verbessern, denn der Franzose möchte die Saison noch für KTM zu Ende fahren. Sollte Zarco früher den Bettel hinschmeissen, stünde Ersatzfahrer Mika Kallio bereit.
Für nächste Saison ist die Fahrerfrage bei KTM völlig offen, denn Zarco hatte einen Vertrag inklusive 2020. Klar ist: Tom Lüthi hat einen Moto2-Kontrakt für 2020 und kommt nicht in Frage. (leu)