Valentino Rossi könnte derzeit Hilfe gebrauchen. Von Tom Cruise. Der Hollywood-Star löst in seiner Filmreihe «Mission Impossible» seit Jahren unmöglich scheinende Aufgaben. Und vor genau einer solchen steht nun Rossi.
Die Mission? Eigentlich ganz einfach, der WM-Titel. Was das Unterfangen fast unmöglich macht: Rossi liegt vor dem Sachsenring-GP 42 Punkte hinter WM-Leader Marc Marquez. Und der Superstar hatte schon drei Nuller diese Saison.
Mit einer solch miesen Bilanz ist seit 18 Jahren keinem Fahrer mehr der ganz grosse Triumph gelungen. Mick Doohan schaffte 1998 mit drei Ausfällen das Kunststück, Weltmeister zu werden.
Der Australier war damals aber mit seiner Honda allen weit überlegen, beendete keines der anderen WM-Rennen schlechter als Zweiter. Doohan hatte schlicht keine Gegner.
Bei Rossi sieht das freilich anders aus. An der Spitze der MotoGP tobt ein spannender Dreikampf mit Marquez und Jorge Lorenzo. Die drei Nuller könnten da zu viel sein.
In Austin stürzte er selbstverschuldet, in Mugello platzte der Motor. Und vor der Sommerpause in Assen crashte Rossi in Führung liegend. «Ich habe viele Punkte weggeworfen. Die Distanz zu Marquez ist sehr gross. Aber wir müssen so weitermachen.»
«The Doctor» hat die schwierige Operation also angenommen. Er sei noch stärker als letzte Saison, wo er zu diesem Zeitpunkt mit 163 Zählern die WM anführte. Jetzt hat er 60 Punkte weniger auf dem Konto. «Ich bin viel schneller als letztes Jahr», sagt Rossi trotzdem. Er fühle sich so wohl wie lange nicht mehr auf seiner Yamaha.
Auf dem Sachsenring soll der erste Teil der unmöglichen Mission erfolgen. Und der 37-Jährige ist richtig heiss, wieder auf den Töff zu steigen. «Ich will endlich wieder auf die Strecke», sagt er nach drei Wochen Pause. «Wir sind schnell, ich mag die Strecke und am Sonntag werde ich mein Bestes tun, um ein gutes Rennen zu fahren.»