Es geht schon los mit Chaos in Argentinien in der MotoGP. Der Australier Jack Miller steht ganz allein auf der Pole. Dann auf weiter Flur kein Gegner. Erst mit fünf Reihen Abstand folgt des Rest des Fahrerfeldes.
Der ungewöhnliche Rennauftakt ist eine Folge von Millers Mut. Als einziger setzte er auf der regennassen Strecke von Beginn weg auf Slicks, wollte sich seinen Gegnern auf Regenreifen stellen. In der Hoffnung, dass die Strecke schnell abtrocknet. Das tut sie auch, aber zu schnell. Noch vor dem offiziellen Start schieben alle Piloten ihre Motorräder an die Box, um ebenfalls Slicks aufzuziehen.
Das würde eigentlich für alle Fahrer einen Start aus der Boxengasse bedeuten. Doch das schmeckt der Rennleitung nicht. 23 Fahrer aus der engen Gasse? Zu gefährlich! Alle dürfen zurück auf die Startaufstellung, aber eben mit fünf Reihen Abstand auf Miller. Ein kleines Zugeständnis an den Pole-Mann, der sich aber seines Vorteils beraubt sieht und sich darüber entsprechend ärgert.
Da Marc Marquez vor Rennbeginn dann noch seinen Motor abwürgt, ist das Chaos perfekt. Weil der Weltmeister entgegen der Fahrtrichtung zurück auf seinen Platz fährt, kassiert er in der Folge eine Durchfahrtsstrafe. Und die hat Auswirkungen – auch für Tom Lüthi.
Weil Marquez nämlich, ans Ende des Feldes durchgereicht wird, steht Lüthi plötzlich erstmals in seiner Karriere auf einem MotoGP-Punkteplatz. Doch der Emmentaler will noch mehr. Schon bald lässt er Pol Espargaro und Bradley Smith hinter sich, schiebt sich sogar auf den 13. Rang!
Lüthis Kampf um Punkte
Es folgt ein auf und ab. Erst fällt Lüthi auf Rang 18 zurück, ehe er sich noch einmal fängt. Doch Lüthi kämpft um seinen ersten WM-Punkt, liefert sich ein spannendes Duell mit Teamkollege Franco Morbidelli und verliert es letzten Endes: In der letzten Runde zieht Morbidelli davon, Lüthi wird 17.
Der Sieger? Der heisst Cal Crutchlow. Er setzt sich gegen Johann Zarco und Alex Rins durch. Miller folgt auf Rang 4.
Der Flegel des Rennens ist eindeutig Marc Marquez. Vom letzten Rang räubert er durchs Feld. Ein Fahrer nach dem anderen wird angerempelt. Am Ende schiesst er Valentino Rossi ab. Er kommt als Fünfter ins Ziel – und entgeht der Disqualifikation. 30 Sekunden Strafe, was den 18. Schlussrang bedeutet.
Aegerter an der Spitzengruppe dran
Dominique Aegerter ist in der Moto2 auf dem Vormarsch. Beim Saisonauftakt in Katar holte er noch mit Ach und Krach einen WM-Punkt. Jetzt ist der Oberaargauer bereits wieder an die Spitzengruppe rangerückt.
Lange hält er beim GP Argentinien mit den Top 5 mit. Erst nach Rennhälfte, als die Strecke immer weiter abtrocknet, kann er die Pace nicht mehr mitgehen. Aegerter fährt den 8. Rang nach Hause. Ein Ergebnis, das ihm Mut für die Rückkehr ganz an die Spitze gibt. Den Sieg im Moto2-Rennen geht an Mattia Pasini vor Xavi Vierge und Miguel Oliveira.