Ende Oktober bricht Tom Lüthi (31) bei seinem Horrorsturz in der Quali zum Malaysia-GP sein linkes Sprungbein. Drei Monate danach gibt der Emmentaler auf der gleichen Strecke sein Comeback: Diesmal als MotoGP-Pilot.
Es ist Lüthis Feuertaufe als Stammfahrer der Königsklasse. Wegen seiner Verletzung verpasste er die Tests im November, seine Gegner haben einen Erfahrungsvorsprung. Und dann stört die erste Testfahrt auf der Honda des belgischen MarcVDS-Teams auch noch der malaysische Regen.
«Ich habe nicht so gut geschlafen, ich war wohl etwas aufgeregt. Es war dann speziell, im Regen zu beginnen. Es war nicht einfach, sofort ein Gefühl für den Töff zu bekommen. Zum Glück hat es danach abgetrocknet», sagt Lüthi nach dem ersten Testtag. Warum hat man für das Debüt nicht die Sonne abgewartet? Lüthis Chefmechaniker Gilles Bigot sagt: «Es waren nicht die besten Bedingungen, um erste Erfahrungen zu sammeln. Aber wir mussten mit der Arbeit beginnen!»
Der Testrückstand ist spürbar
Am trockenen Nachmittag testet der Schweizer fleissig. Lüthi spult insgesamt 57 Runden ab. Mit seiner letzten Runde, 20 Minuten vor Testende, stellt er seine persönliche Bestzeit auf. Tom landet auf dem 27. Rang der 30 Piloten (24 WM-Stammpiloten und 6 Testfahrer der Werke). Auf die Bestzeit von Dani Pedrosa (Honda) büsst Lüthi 4,305 Sekunden ein. Der Testrückstand ist spürbar.
Lüthi sagt: «Endlich ist es losgegangen, auf die Zeiten haben wir nicht geschaut. Sehr positiv ist, dass ich meinen Fuss überhaupt nicht gespürt habe. Im Trockenen konnten wir gut arbeiten. Es geht darum, die Power in den Griff zu bekommen, erste Einstellungen vorzunehmen. Es ist alles sehr beeindruckend, die Beschleunigung ist unvorstellbar. Bei der Schräglage beim Bremsen muss ich mich noch überwinden. Es gibt noch extrem viel zu lernen.»
Boxen-Chef Bigot: «Tom hat sich im Laufe des Tages immer wohler gefühlt. Aber wir können nicht erwarten, dass wir in ein paar Stunden den Rückstand des ganzen Winters aufholen. Wir müssen geduldig bleiben.» Lüthi und alle anderen MotoGP-Stars wie Valentino Rossi (Rang 6) und Weltmeister Marc Marquez (Platz 7) testen in Sepang auch noch am Montag und Dienstag weiter.