Drei Rennen alt ist die MotoGP-Karriere von Tom Lüthi. Punkte sind bisher Fehlanzeige. Ein Szenario, das zu erwarten war. Das aber nicht erwünscht ist. Lüthi möchte die böse Null möglichst schnell wegwischen. Am liebsten dieses Wochenende in Jerez.
«Klar spüre ich den Druck, Punkte zu holen. Den mache ich mir ja selber. Ich will gerne punkten. Das Ziel ist es, jetzt endlich mal dahin zu kommen», sagt Lüthi klar. Gleichzeitig weiss er, dass es mit der Brechstange nicht klappen wird. «Ich muss locker fahren können. Ich darf jetzt nicht verkrampfen wegen einem Punkt. Das ist das Schwierige in der aktuellen Situation.»
Schwierig ist auch, die Erwartungen auszublenden. Die vielen Töff-Fans in der Schweiz, die Sponsoren, das Umfeld – alle möchten über Punkte jubeln. Und jeder frage ständig nur danach. «Ich habe mir auch schon Sprüche anhören müssen. Auch im Team muss ich das», sagt Lüthi schmunzelnd. Ins Detail möchte Punktlos-Tom aber nicht gehen.
«Tom holt den Rückstand langsam auf»
Lüthi glaubt fest daran, dass er die Sprüche schon bald abstellen kann. Der 31-Jährige ist überzeugt, auf gutem Weg zu sein. Auch wegen des letzten GP in Austin, bei dem er die Punkte klar verpasste. Doch bei dem enorm anstrengenden GP hat der Emmentaler für sich entdeckt, dass er körperlich voll bei den Leuten ist. Nach dem Rennen konnte Lüthi seine Arme nicht mehr heben, hatte aber in der drittletzten Runde seine schnellste Zeit abgeliefert.
«Bei Franco war hingegen nach acht Runden Schluss, er konnte nicht mehr körperlich. Da war ich ihm überlegen, auch wenn ich natürlich selber noch zu langsam bin.» Einen in seinem Umfeld lässt die Hatz nach Punkten übrigens kalt. Manager Daniel Epp bewahrt die Ruhe. «Tom holt den Rückstand nach den verpassten Tests langsam auf. Die Punkte sind überhaupt nicht wichtig», sagt er.
Viel wichtiger sei im Hinblick auf Verhandlungen für kommende Saison, dass Lüthi eine steile Lernkurve hat. «Die Kurve zeigt eindeutig nach oben. Und genau das ist relevant. Tom arbeitet gut, lernt ständig dazu. Das wird erkannt in der Szene.»