Tom Lüthis Lage ist vor dem Misano-GP am Sonntag (Start 12.20 Uhr, live SRF2) ziemlich ungemütlich! Der 33-Jährige ist von jungen, wilden Spaniern umzingelt. WM-Leader und Weltmeister-Bruder Alex Marquez (23) liegt in der Tabelle 35 Punkte voraus.
Und mit Augusto Fernandez (21) und Jorge Navarro (23) sind gleich zwei Piloten punktgleich mit Lüthi. In Misano droht der Rückfall auf WM-Rang 4. Verrückt: Noch vor vier Rennen ist Tom stolzer WM-Leader.
Doch kaum an der Spitze, beginnt auf dem Sachsenring Toms Mini-Krise. Kein Podestplatz mehr, Sturz in Brünn, schwache Qualis. Haben die Gedanken an den WM-Titel den Emmentaler mental eingebremst? Lüthi verneint entschieden: «Seit dem Sachsenring-GP haben wir einfach mehr Probleme, den Töff richtig einzustellen.»
In Misano ist eine Reaktion gefragt
Trotzdem ist der WM-Dritte mit neuem Mut nach Italien gereist. «Zuletzt in Silverstone konnten wir die Lücke etwas schliessen, aber das Resultat hat es noch nicht gezeigt. Jetzt muss der nächste Schritt kommen. Wir müssen wieder den Anschluss finden und aus eigener Kraft ums Podest kämpfen können», sagt Lüthi.
Aber der 125-ccm-Weltmeister von 2005 weiss: In Misano ist nun dringend eine Reaktion gefragt gegen die in der WM immer aufmüpfiger werdende Spanier-Armada – sonst ist der Titeltraum schon bald geplatzt. «Ich schaue nicht auf die anderen. Der Fokus ist bei unserer Arbeit im Team. Kommt das Vertrauen zum Töff zurück, kommen auch die Resultate! Davon bin ich überzeugt. Es gibt diese Saison noch viele Punkte zu gewinnen», macht sich Lüthi Mut für die verbleibenden sieben Grands Prix.
Doch die Zuversicht erhält einen Dämpfer. In den Freitagstrainings belegt Lüthi den 13. Platz, vorne liegen Fernandez und Marquez.