Die MotoGP rast nach dem Rücktritt von Valentino Rossi (43) ohne seine Lichtgestalt rund um die Welt. Der neunfache Töff-Weltmeister hat aber so viel Benzin im Blut, dass er trotz Karriereende auf zwei Rädern weiter Vollgas gibt: Aber nun auf vier Rädern.
Rossi fährt jetzt Langstrecken-Rennen im Tourenwagen. Der Hammer aus Schweizer Sicht: Nico Müller (29) aus Blumenstein BE ist sein neuer Teamkollege. Müller wird sich, wie bei Langstrecken-Läufen üblich, mit Superstar Rossi und Frédéric Vervisch (35, Bel) am Steuer abwechseln.
Rast der im knallgelben Rossi-Gelb gehaltene 585-PS-Audi mit der legendären Rossi-Startnummer 46 um die Rennstrecke, sitzt also vielleicht grad nicht die Töff-Legende im Auto – sondern Müller. Bei den Testfahrten diese Woche in Le Castellet lernt der Berner seinen Promi-Teamkollegen kennen. Sein Eindruck: «Ein cooler Hund!»
Die Rollen im Team sind gewöhnungsbedürftig. Rossi ist im Auto ein Lehrling, Müller als zweifacher DTM-Vizemeister und Audi-Werksfahrer quasi der Lehrmeister. Aber der Schweizer versichert, dass auch der Italiener schnell sei: «Er ist schon auf einem guten Niveau und hat definitiv viel Gefühl fürs Auto.» Das erste gemeinsame Rennen in der inoffiziellen Langstrecken-EM namens GT World Challenge Europe fährt das Trio Anfang April in Imola.
Doch warum macht Müller mit Rossi gemeinsame Sache? Der Link heisst Audi. In der MotoGP lässt Rossi sein Team auf Ducati antreten, die Töff-Marke und Audi gehören beide zum VW-Konzern, also lancierte Rossi seine Autokarriere auf Audi – wo Müller Werksfahrer ist und nun zur Verstärkung ins Rossi-Team geschickt wurde.
Müller fährt dieses Jahr aber auch noch in der Langstrecken-WM und die DTM – und kommentiert beim SRF einige Formel-1-Rennen.