Die Schweizer Töff-Welt ist in Aufregung. Erstmals seit Tom Lüthis Triumph 2005 bei den 125ern liegt wieder ein WM-Titel in der Luft. Wieder ist es Tom Lüthi, der im Duell mit Johann Zarco zuschlagen kann.
Und natürlich weiss er seine Piloten-Kollegen im Rücken. «Ich drücke Tom die Daumen, ganz klar», sagt Bruno Kneubühler (70), der dreifache Vize-Weltmeister (5 GP-Siege). «Wer einmal in dieser Szene war, den lässt das nicht mehr los.»
Aus Sicht des Zürchers spricht einiges für Tom. «Lüthi ist in super Form, fährt so stark wie nie. Tom fährt derzeit perfekt und hat alles unter Kontrolle.»
Das ist auch Jacques Cornu (63) aufgefallen. «Bei Tom läuft alles. Der Kopf kann im Motorsport enorm viel wert sein», sagt der Waadtländer, der in seiner Karriere drei GP-Siege eingefahren hat. «Und bei Zarco ist das genaue Gegenteil der Fall. Er wird nervös sein, auch wenn er die Karten selbst in der Hand hält.»
Cornu hofft noch aus ganz anderen Gründen auf Tom. «Ich werde beim letzten Rennen in Valencia vor Ort sein und wünsche mir natürlich ein packendes Finale.»
Selbst Aegerter fiebert mit
Selbst Dominique Aegerter fiebert mit Lüthi mit. Auch wenn bei ihm in erster Linie die Enttäuschung darüber vorherrscht, nach seinem Rauswurf aus dem Team selbst nicht mittun zu können. «Natürlich würde ich es Tom sehr gönnen. Es wäre super für die Schweiz, wenn er zuschlagen könnte. Und es wäre ein Ansporn für mich und würde der ganzen Szene hier helfen», sagt Domi Aegerter.
«Tom kommt ganz ohne Druck. Er muss keine Erwartungen erfüllen», weiss Aegerter. «Dafür ist er im Hoch, hat viel Vertrauen und das Feeling. Er hat wirklich alles, was er braucht.»
Um im Rennen um den Titel zu bleiben, muss Tom am Wochenende in Sepang Zarco in Schach halten. Der zweitletzte GP der Saison startet um 6.20 Uhr Schweizer Zeit. Kneubühler, Cornu und Aegerter werden wie viele andere Fans vor dem Fernseher sitzen und mitfiebern.
Bestzeit im ersten Training
Das erste Training in Malaysia verläuft am frühen Freitagmorgen Schweizer Zeit für den WM-Zweiten sehr erfolgsversprechend. Weil es kurz nach seinem Auftritt zu regnen beginnt, können seine Kontrahenten keine schnelle Runde bei trockenen Bedingungen mehr absolvieren. Lüthi sichert sich die Bestzeit. Im zweiten Durchgang dann ist der Italiener Franco Morbidelli der Schnellste. Der Schweizer beendet das Training auf Rang sieben.