Ab nach Thailand! Tom Lüthi (33) sitzt am Dienstag im Flieger nach Bangkok, von der Mega-City geht’s dann gemeinsam mit seinem deutschen Team im Auto ins Landesinnere nach Buriram.
Dort, auf dem modernen «Chang International Circuit», muss sich der Emmentaler entschleunigen. Die Rennstrecke ist erst seit 2018 im Kalender, Lüthi hat sie letztes Jahr als MotoGP-Pilot kennengelernt. Aber im Gegensatz zu seinen Rivalen ist er noch nie auf einem langsameren Moto2-Töff in Thailand gefahren. «Die Strecke kenne ich zwar sogar besser als die anderen Moto2-Fahrer», sagt Lüthi, «denn in der MotoGP gab es auch noch einen dreitägigen Test. Aber ich muss mich an eine neue Ideallinie, an neue Bremspunkte und an anderes Tempo gewöhnen.»
Auf der einen Kilometer langen Geraden heisst das: Nur noch rund 270 km/h statt irre 320 km/h. Lüthi: «50 km/h Unterschied ist viel. Da wird es mir wohl etwas langweilig auf der Geraden!» Tom muss schleichen lernen. Ein paar Extra-Runden im ersten Training am Freitag sollen ihm die Adaption an die neuen Moto2-Verhältnisse erleichtern.
Danach beginnt die Arbeit, die Lüthi nun schon die halbe Saison beschäftigt. Seine Reifen halten im Rennen im Gegensatz zur Konkurrenz weniger lang durch. «Die Gegner ziehen mir ab Rennmitte davon. Wir müssen über die Renndistanz einfach besser werden.»
Für Austin-Sieger Lüthi gabs seit sieben Rennen keinen Podestplatz mehr. In der WM wurde der Schweizer vom Leader zum WM-Vierten mit 44 Punkten Rückstand auf Dominator Alex Marquez. Um noch Weltmeister zu werden, muss Tom im Saisonschlussspurt mit vier Rennen in Asien und dem Finale in Valencia in jedem Rennen neun Punkte auf den Spanier wettmachen.
Lüthi: «Der Rückstand ist ziemlich gross, es braucht einen Fehler von Marquez. Es wäre falsch, jetzt an den Titel zu denken. Zuerst müssen wir den Anschluss an die Spitze wieder schaffen und aus eigener Kraft wieder aufs Podest fahren können.»
Ob es nach der Entschleunigungs-Kur in der Bullenhitze von Thailand gelingt?