Zoff in Toms Töff-Team
Gefährdet dieser Briefkasten Lüthis Traum?

Eine erst im Dezember im Appenzell gegründete Gesellschaft ist Teil des grossen Streits zwischen Tom Lüthis Teamchef Michael Bartholemy und Teambesitzer Marc van der Straten.
Publiziert: 08.05.2018 um 08:05 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 21:15 Uhr
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Lüthi sagt selbst: «Ziemlich krass, was da abgeht.»
Foto: Frshfocus
Matthias Dubach

Es ist das grosse Thema beim GP in Jerez. Der Zoff im renommierten Marc-VDS-Team, welches in der MotoGP mit Tom Lüthi und Franco Morbidelli fährt und auch in der Moto2 zwei Top-Piloten stellt. Teamchef Michael Bartholemy und Teambesitzer Marc van der Straten (70) haben sich zerstritten. Noch beim Saisonstart in Katar begrüsste der 70-Jährige den Teamchef mit einem Schmatzer auf den Mund.

Marc VDS gilt eigentlich als Musterbeispiel für ein seriöses Team. Auch Lüthis Manager Daniel M. Epp schwärmt von der hohen Professionalität der Belgier. Doch jetzt knallte es. Lüthi sagte: «Ziemlich krass, was da abgeht.»

Eigentlich gilt Marc VDS als Musterbeispiel eines seriösen Teams.
Foto: Freshfocus

Brauerei-Milliardär van der Straten wirft dem Teamchef finanzielle Ungereimtheiten vor – offenbar im Millionenbereich. Eine Intrige gegen Bartholemy? Die frühere Teamkoordinatorin Marina Rossi gilt plötzlich als Vertraute von van der Straten.

Im Hintergrund soll eine Schweizer Firma eine Rolle spielen. Es ist die MM Performance & Racing AG mit Sitz in Herisau. BLICK schaut bei der Adresse mitten im beschaulichen Kantonshauptort vorbei. Im Büro-Zweckbau betreibt die UBS eine Filiale, auch das RAV ist da. Eine Klingel der MM Performance & Racing AG existiert nicht, ans Telefon geht niemand.

Nur ein Briefkasten mit diversen Firmennamen beweist: Hier ist die Gesellschaft ansässig, die für den Betrieb des Töff-Rennstalls zuständig ist. So steht es im Handelsregister. Gegründet wurde die Gesellschaft erst im letzten Dezember. Womöglich, um Steuern zu sparen. Auch im Tessin haben aus diesem Grund mehrere Töff-Teams ihren Sitz.

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Fakt ist: Bartholemy arbeitet nach wie vor als Teamchef. Und van der Straten bestätigte offiziell, dass das Team bis mindestens 2021 weitermacht. Also keine Hauruck-Aktion wie 2009, als van der Straten seinen Auto-Rennstall mit den Worten einstellte: «Einige Mitarbeiter haben mein Vertrauen missbraucht!» Nächsten Montag kommts zwischen den Streithähnen zu einem Meeting. Das Ziel: alles zu klären.

Fakt ist: Bartholemy arbeitet nach wie vor als Teamchef.
Foto: Benjamin Soland

Stellungnahme folgt

Der bei der Herisauer Gesellschaft als Verwaltungsrat eingetragene Schweizer Anwalt und Teamchef Bartholemy haben gegenüber BLICK für Dienstag eine Stellungnahme in Aussicht gestellt.

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