Wildwest in der MotoGP! Der Kampf um den WM-Titel eskaliert im zweitletzten Rennen der Saison in Sepang völlig. WM-Leader Valentino Rossi (36) nervt sich im Kampf um den dritten Platz tierisch über Marc Márquez (22), der ihn in heisse Duelle verwickelt, während vorne Dani Pedrosa und WM-Rivale Jorge Lorenzo davonziehen. Da dreht Rossi durch!
Der Töff-Superstar fährt bewusst von der Ideallinie, verlangsamt, will Márquez abdrängen – und trifft mit einem Fusstritt die Honda des Spaniers. Der stürzt und gibt danach an den Boxen auf. Im Fussball würde man sagen: Eine klare Tätlichkeit.
Das Rennen geht nach dem Skandal normal weiter. Rossi wird hinter Pedrosa und Lorenzo Dritter. Danach tagt die Rennleitung. Das Ergebnis: Rossi darf trotz seines Ausrasters Rang 3 behalten!
Er kann mit sieben Punkten Vorsprung auf Lorenzo zum Saisonfinale nach Valencia reisen, muss dort aber als Strafe vom letzten Platz ins Rennen starten. WM-Rivale und Yamaha-Teamkollege Lorenzo erwartete eine Disqualifikation und tobt: «Das ist keine faire Entscheidung!»
Der Eklat hat eine Vorgeschichte: Rossi beschuldigte schon am Donnerstag Márquez, dieser habe beim Australien-GP bewusst in den Titelkampf zugunsten von Lorenzo eingegriffen. Hatte Márquez, der schon länger keine Chance mehr im Titelrennen hat, deshalb heute so viel Lust, Rossis Rennen vor dem Zwischenfall mit harten Zweikämpfen zu beeinflussen?