Schuldenberg wird immer höher
Schweizer Moto2-Team vor dem Aus

Wegen Geldmangels konnte das Schweizer Töff-Team nicht mal mehr am EM-Final teilnehmen. Auch für die WM 2019 siehts für den Ex-Rennstall von Lüthi, Aegerter und Co. düster aus.
Publiziert: 06.12.2018 um 20:22 Uhr
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Aktualisiert: 13.12.2018 um 19:30 Uhr
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Der Moto2-Rennstall vom Fribourger Teamchef Fred Corminboeuf steht vor einer ungewissen Zukunft.
Foto: BENJAMIN SOLAND
Matthias Dubach

Für dieses Team sind in den letzten Jahren sämtliche Schweizer Töff-Piloten mindestens eine WM-Saison gefahren: Tom Lüthi, Dominique Aegerter, Randy Krummenacher, Jesko Raffin, Robin Mulhauser.

Doch jetzt steht der Moto2-Rennstall vom Fribourger Teamchef Fred Corminboeuf vor einer ungewissen Zukunft. Immer mehr zeigt sich, dass die Peinlich-Absage wegen fehlendem Benzin- und Maut-Geld für das EM-Finale mit dem schon als Europameister feststehenden (!) Jesko Raffin nur die Spitze des Eisbergs ist.

Der Schuldenberg wird immer höher. Reifenhersteller Dunlop, die Töff-Hersteller Kalex und KTM warten alle auf ihr Geld. Gemäss «speedweek.com» haben sich alleine bei einem italienischen Reisebüro Schulden von rund 120'000 Franken angesammelt.

Auch Lüthi wartet auf eine viertel Million

Und obwohl Corminboeuf vor neun Monaten im BLICK die baldige Auszahlung versprach, wartet auch noch Tom Lüthi weiter auf seine Prämien von rund 250000 Franken aus dem Vize-Weltmeisterjahr 2017. Lüthis Nachfolger, der Brite Sam Lowes, soll von seiner 120000-Franken-Gage noch keinen Rappen gesehen haben, er wechselt für 2019 das Team.

Corminboeuf hat für 2019 sein Team mit den Piloten Iker Lecuona (Sp) und Joe Roberts (USA) angemeldet, aber beim ersten offiziellen Test Ende November fehlte man als einziger Rennstall – Geldmangel. Nun soll offenbar der Amerikaner Eitan Butbul einsteigen, dieser bezeichnet sich im Internet denn auch bereits als Co-Teameigner.

In einer SMS an BLICK verneint Corminboeuf allerdings den Verkauf des Teams an den Amerikaner. Mehr zum Schlamassel sagt er nicht.

Probleme mit indischem Sponsor

Der bisherige Hauptsponsor, «Swiss Innovative Investors», hat rund 1,5 Millionen Franken pünktlich bezahlt und stieg nun aus. An der Misere mitschuldig ist hingegen der indische Geldgeber Andra Pradesh. Auch weil offenbar undurchsichtige Zahlungsmodalitäten abgemacht wurden, floss die ganze Saison kein indisches Geld ins Team.

Ob Corminboeuf in der Winterpause sein Team retten kann? Bisher ist allerdings kein Töff-Hersteller bereit, ihm Material zu liefern.

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