Drei Rennen, drei Nuller. Der Start in der MotoGP verläuft harzig für Tom Lüthi. Überraschend kommt das nicht. Es ist eine völlig neue Welt für den Emmentaler. Ein neuer Töff. Ein neuer Fahrstil. Es braucht Zeit, sich da zurechtzufinden. Zumal er durch seinen Fussbruch letzte Saison wichtige Test-Tage verloren hat.
Doch nun ist die Schonfrist vorbei. Drei Rennen als Testphase hat sich Lüthi vor dem Saisonstart selbst zugesprochen. Jetzt muss er liefern. Auch der 32-Jährige sagt klipp und klar: «Die Punkte müssen jetzt kommen. Das ist das Ziel.»
Das heisst nicht, dass Lüthi schon ausgelernt hat. «Ich muss noch viel lernen, brauche noch viel mehr Zeit, um den Töff komplett zu verstehen», sagt er. Trotzdem müssen Resultate her. Denn Lüthi hat nur einen Vertrag für eine Saison. Will er sich für einen Platz nächste Saison aufdrängen, muss er bis zu Saisonhälfte sein Können unter Beweis stellen. Er hat also rund 6 Rennen Zeit, um abzuliefern. Um es krachen zu lassen.
Lüthi glaubt noch immer fest daran, dass ihm das gelingt und er sich durchsetzen kann. «Ich bin bei den Leuten, es ist nicht katastrophal. Ich bin überzeugt, dass die Schritte kommen», sagt er.
Lüthi sieht das Positive. Zweimal hat er die Punkte nur sehr knapp verpasst. Nur in Austin, einem Rennen ohne Zwischenfälle, war er chancenlos. Viel entscheidender ist aber, dass die Lücke von den Tests und dem Saisonstart kleiner geworden ist. Wurde er da noch regelmässig von Teamkollege Franco Morbidelli eingeteilt, konnte Lüthi schon in Austin ein anderes Bild zeichnen.
«Ich will zwar weiter vorne sein, aber es ist natürlich wichtig, vor Franco zu sein. Das ist das Ziel. Ich bin jetzt viel mehr auf Augenhöhe», sagt Lüthi. In den ersten drei freien Trainings setzte sich der Berner vor den Italiener. Und im Rennen überquerte er die Ziellinie erstmals vor ihm. «Das gefällt ihm nicht. Ich spüre, dass es ihn nervös macht.»
Ausserdem streicht Lüthi in einem ersten Fazit hervor, dass er sattelfest unterwegs ist. «Positiv ist für mich, dass ich nicht ständig am Boden liege. Ich taste mich Schritt für Schritt ans Limit heran und kriege ein Gespür dafür.»
Lüthi ist darum zuversichtlich, schon bald weiter vorne in der Rangliste aufzutauchen. Einfach wird es aber nicht. Das ist auch ihm bewusst.