Am Sonntag erlebt Tom Lüthi mit 31 Jahren seinen ersten Testtag als Stammfahrer der Töff-Königsklasse MotoGP. Das Debüt im belgischen Team MarcVDS glückt, der Berner lernt Schritt für Schritt seine Honda kennen.
«Es ist eine neue Welt», sagt Lüthi nach dem ersten Tag auf der Strecke in Malaysia. Er muss nun rund 260 PS statt wie bisher 140 PS bändigen. Die Rundenzeiten? Noch Nebensache für den Neuling, der im Gegensatz zu allen anderen Gegnern wegen seines Sprungbeinbruchs die MotoGP-Tests im November verpasste.
Am Montag braucht Tom und der Rest der Königsklasse wieder Geduld, bis die Strecke nach dem nächtlichen Regen abgetrocknet ist. In der schwülen Nachmittagshitze (rund 35 Grad) dreht er 47 Runden.
Und Lüthis Lernkurve zeigt nach oben. Am Premierentag verlor er 4,305 Sekunden auf die Bestzeit. Am Montag sinds noch 2,455 Sekunden auf die Topmarke, die diesmal Maverick Vinales vor seinem Yamaha-Teamkollegen Valentino Rossi setzt.
Das ergibt zwar nur den 27. Rang unter den 28 teilnehmenden Piloten. Aber Lüthi winkt schon am Sonntag ab: «Wir konzentrieren uns bei der Einstellung des Töffs und der komplexen Elektronik vorerst nur auf einzelne Kurven oder einen Sektor. Es ist noch viel Arbeit vor uns.»
Teamkollege Franco Morbidelli schaffts mit vier Testtagen mehr auf dem Buckel auf den 21. Platz (+1,307 sec). Lüthi und Morbidelli fahren im Team des belgischen Brauerei-Milliardärs Marc van der Straten Honda-Maschinen auf dem technischen Stand, wie ihn die Werkspiloten Marc Marquez und Dani Pedrosa beim letzten Rennen 2017 hatten.