Vor einem Jahr wurde Romano Fenati mit Schimpf und Schande aus der Töff-WM gejagt. Doch jetzt haben ihn alle wieder lieb. Der Italiener gewinnt das Moto3 in Spielberg und wird mit Lob überschüttet.
Doch was war zuvor passiert? Im letzten September zog der 23-Jährigen in einer irren Aktion bei rund 200 km/h im Rennen einem Gegner die Vorderbremse. Eine lebensgefährliche Unsportlichkeit.
Fenatis Absturz und Rückkehr
Die Folgen für Fenati sind zunächst gravierend. Er wird von seinem damaligen und von seinem nächstjährigen Rennstall entlassen, kassiert sechs Rennen Sperre und einen achtmonatigen Lizenzentzug. Der Italiener tritt zurück und arbeitet fortan im Eisenwarengeschäft seiner Eltern.
Doch schon im Oktober macht der italienische Verband FMI den Weg für ein Comeback 2019 frei, reduziert den Lizenzentzug von acht Monate auf fünf Monate und zehn Tage. So ist Fenati pünktlich zum Saisonstart im März in Katar einsatzbereit!
Er findet auch wieder bei seinem vorherigen Snipers-Team Unterschlupf. Einfach eine Klasse tiefer in der Moto2.
Und jetzt also der Triumph. Fenati siegt in Österreich vor Tony Arbolino (It) und John McPhee (Gb). Es ist Balsam auf seine Wunden nach einer durchzogenen Saison, in der er eigentlich als WM-Kandidat gilt. Stattdessen gibt’s viele Nuller und Enttäuschungen – und nun mit dem Sieg den ersehnten ersten Podestplatz.
Marquez lobt den Italiener
Gejubelt hat Fenati schon am Samstag, nachdem er die Pole holte. An der anschliessenden Pressekonferenz wurde er gefeiert. «Ich bin happy, dass er wieder da ist», sagte etwa MotoGP-Superstar Marc Marquez. «Er hat verstanden, dass das nicht sehr klug von ihm war.». Marquez-Gegner Andrea Dovizioso pflichtet bei: «Romano ist superschnell und hat Riesenpotenzial.»
Und Fenati selbst? Der sagt: «Jeder Mensch macht Fehler. Man muss irgendwann weiter gehen.» (sme/md)