Das Podest:
1. Franco Morbidelli (It)
2. Tom Lüthi (Schweiz)
3. Takaaki Nakagami (Jap)
So lief das Rennen:
Tom Lüthi führt nach einem Raketenstart in den ersten Kurven, dann fällt er aber gleich auf Rang 4 zurück, weil das Getriebe kurz spukt. Rasch bildet sich eine Sechser-Spitzengruppe mit vielen Positionswechseln, die bis zum heissen Finish zusammenbleibt.
Lüthi steckt lange Zeiten mittendrin in der Gruppe mit Franco Morbidelli, Takaaki Nakagami, Miguel Oliveira, Mattia Pasini und Alex Márquez. Aber 6 Runden vor Schluss greift Tom voll an, schnappt sich Morbidelli und jagt Leader Nakagami. Vier Runden vor Schluss führt der Emmentaler – bis in die letzte Runde. Dann attackiert Morbidelli erfolgreich. Der fünfte Saisonsieg für den WM-Leader, im Ziel liegt der Italiener 0,158 Sekunden vor Tom. Für Lüthi ist es der 7. Podestplatz im 8. Rennen.
Auf dem 3. Rang kommt Pasini ins Ziel – aber weil er in der letzten Schikane abkürzte, darf Nakagami aufs Podest.
Die weiteren Schweizer:
12. Dominique Aegerter
17. Jesko Raffin
Aegerter fährt lange mit kleinem Abstand auf die Spitze auf Rang 9. Erst in der Schlussphase muss er noch Gegner vorbeilassen, weil er nicht mehr zulegen kann. In der Schikane vor dem Ziel muss er noch einem harten Duell mit Marcel Schrötter durchs Kiesbett räubern und wird Zwölfter. Raffin fährt ein solides Rennen und landet als 17. in den Top-20.
So stehts in der WM:
1. Morbidelli, 148 Punkte
2. Lüthi, 136
3. Márquez, 113
Was für ein Titelduell: Zeitweise ist Lüthi während des Rennens virtueller WM-Leader. Aber Morbidelli zeigt, warum er diese Saison ein ganz heisser Anwärter auf die Weltmeisterschaft ist. Mit seinem Überholmanöver in der letzten Runde baut er den Vorsprung auf 12 Punkte. Mit einem Lüthi-Sieg wären es nur noch 2 gewesen!
Das sagen sie:
Lüthi: «Als ich vorne war, habe ich es versucht durchzuziehen. Wir waren alle am Limit. Ich wusste am Schluss, dass alle hinter mir lauern. Ich spürte den Druck. Franco war stark, er hat mich an dieser Stelle dort schon mal überholt. Es gelang ihm wieder, er war in der letzten Runde stärker. In der letzten Schikane wäre ein Gegenangriff zu riskant gewesen. Aber es ist grossartig, wieder auf dem Podest zu stehen. Wir haben gezeigt, dass wir kämpfen können.»
Aegerter: «Ein schwieriges Rennen. Bis zur Rennhälfte konnte ich mithalten, ich war aber voll am Limit. Als der leichte Regen kam, habe ich viel Risiko genommen. Nach dem Regen konnten die anderen um eine halbe Sekunde zulegen, ich nicht mehr. In der Schikane ist mir Schrötter voll reingefahren, ich musste durchs Kies. Aber das ist Racing, ich hätte es auch so gemacht. Einfach schade, dass ich damit noch einen Platz verlor. Die Motortemperatur war wieder am Limit, dafür müssen wir dringend eine Lösung finden.»
So geht es weiter:
Schon am nächsten Wochenende steht das nächste Rennen an: Der Deutschland-GP auf dem Sachsenring ist für die Schweizer fast ein Heimrennen. Danach folgt die Sommerpause, in der Aegerter Ende Juli am 8-Stunden-Rennen in Suzuka (Jap) teilnehmen wird.