Etwas hat Dominique Aegerter auch in seiner grössten Krise seiner Karriere immer hingekriegt. Der Oberaargauer startet jedes Mal wie ein Rakete.
Auch in Mugello übernimmt er sofort die Führung – und erschrickt dann. «Ich wusste nicht wo bremsen», sagt Aegerter. Dann verrät er lachend sein Erfolgsgeheimnis für die Raketenstarts: «Normal bremse ich einfach später als alle anderen.»
Auch danach hat Aegerter ein bisschen Mühe. Er kann nicht die hohe Rennpace vorlegen. An der Spitze fühlt sich der 24-Jährige fast ein bisschen verloren. Dies zeigt, dass trotz des tollen Erfolgs noch längst nicht alles wieder perfekt ist.
Hält das Hoch an oder droht wieder ein Absturz? «Ich muss nun in Barcelona unbedingt versuchen, eine grössere Konstanz über das ganze Wochenende hinzukriegen», ist sich Aegerter bewusst.
Vor allem das Warm-up vom Sonntagmorgen gibt Anlass zur Sorge. Dort ist er plötzlich wieder 1,5 Sekunden langsamer. Erst am Nachmittag in der Hitze funktioniert es wieder. «Wir müssen nun hart arbeiten», sagt Aegerter. «Wir müssen verstehen, warum das so ist. Denn ich hatte da wieder überhaupt kein gutes Gefühl.»
Sicherlich ist Mugello aber der wichtige grosse Schritt, um irgendwann auch wieder zu gewinnen. «Ich wusste ja immer, dass ich es kann. Das Podest gibt jetzt aber noch mehr Vertrauen, es ist ein super Gefühl.»
Zeit zum Feiern gabs übrigens nicht. Aegerter setzte sich ins Auto und fuhr direkt nach Hause. Um 1 Uhr in der Nacht kam er in Rohrbach BE an. Noch heute gehts weiter nach Japan, wo Aegerter erste Vorbereitungen für die 8 Stunden von Suzuka (24. – 26.7.) trifft. «Im Flieger genehmige ich mir dann einen Schluck und hole das Feiern nach.»