Der Lehrling hat seine erste Zwischenprüfung bestanden. Tom Lüthi fährt bei seinem MotoGP-Debüt auf Rang 16 ins Ziel. Gut gemacht, Tom!
In seinen ersten 22 Runden in der Königsklasse erlebt der Schweizer einiges, natürlich als Neuling im hinteren Teil des Feldes. In der ersten Runde hält Lüthi seinen 18. Startplatz, ehe er eingangs der zweiten Runde einen Fehler macht und vier Plätze einbüsst.
Doch dann beisst sich Tom durch. Er kämpft sich ins Rennen zurück. Ein Fight mit Alvaro Bautista. Scott Redding wird überholt. Lüthi schafft den Anschluss an eine Gruppe vor ihm. Auch Bradley Smith lässt er stehen.
Und ebenso wichtig: Der Honda-Pilot bleibt im Sattel sitzen. Andere nicht. Deshalb macht Lüthi auch durch drei Ausfälle Plätze gut. Rang 16 beim ersten Königsklassen-Rennen eines Schweizers seit 20 Jahren: Lüthi mischt munter mit und verpasst die WM-Punkte nur 0,9 Sekunden – das haben ihm nach den Wintertests auch Experten nicht zugetraut!
Lüthi sagt: «Angesichts der verpassten Wintertests bin ich zufrieden. Aber die nur 0,9 Sekunden Rückstand auf den ersten Punkt sind schade, das ist schon bitter und enttäuschend. Aber ich hatte Bremsprobleme, deshalb sind mir zwei, drei Fehler passiert. Das hat Zeit gekostet. Ich konnte die Bremse nicht dosieren, ich konnte nur immer mit voller Kraft am Hebel ziehen. Diesen Setup-Fehler müssen wir finden. Ich bin sehr überzeugt, dass wir uns weiter steigern werden!»
Dovizioso triumphiert
An der Spitze brennen die grossen Stars ihr Feuerwerk ab. Eine Gruppe mit acht Piloten kämpft verbissen um die Podestplätze. Lange tanzt Polesetter Johann Zarco den Werkspiloten auf der Nase rum.
Dann machen die letztjährigen Titelrivalen ernst. Es kommt schon im ersten Rennen wieder wie 2017 zum grossen Duell zwischen Marc Marquez und Andrea Dovizioso. Der Spanier attackiert, aber der Italiener siegt. Was für ein Spektakel! Valentino Rossi wird Dritter.
WM-Punkte für Lüthis MarcVDS-Team gibt’s auch: Teamkollege Franco Morbidelli fährt bei seinem Debüt auf den starken 12. Rang. Mit Hafizh Syahrin ist ein zweiter Rookie vor Lüthi, zwei andere (Honda-Kollege Nakagami und Simeon) lässt der Schweizer hinter sich.
Für den ersten Rennsturz 2018 sorgt Alex Rins, der zur Rennhälfte seine Suzuki auf Rang 6 wegschmeisst. Nur Sekunden danach liegt auch Ducati-Star Jorge Lorenzo im Kies.