Der Töff-Zirkus kann ganz schön brutal sein. Nach dem schwachen Saisonstart wird Dominique Aegerter bös gedemütigt. Der letztjährige GP-Sieger und WM-Fünfter in der Moto2, fliegt aus der Boxengasse!
Das Problem in Mugello: Nur wenige Boxen sind verfügbar, sie sind den MotoGP-Teams und den Spitzenfahrern in den beiden unteren Klassen vorbehalten. Zu dieser Gruppe gehört der Oberaargauer mit mageren 10 WM-Punkten bis jetzt noch nicht diese Saison.
Also wird er verbannt! Abseits der Boxengasse erhält er ein Zelt zugewiesen.
Das hat zwar keinen Einfluss auf die Arbeit, Aegerter hat praktisch gleich viel Platz und Komfort wie sonst auch. Trotzdem ist es ein weiterer Nackenschlag. Wer im Zelt ankommt, der weiss, dass etwas ganz gehörig schief gelaufen ist.
Bei Aegerter ist es noch schlimmer, weil Teamkollege Tom Lüthi als WM-Zweiter seinen Platz in den Boxen auf sicher hat. Statt nur einer Stellwand, trennen die beiden nun rund 150 Meter .
Aegerter versucht sich in Galgenhumor. «Wer zu langsam ist, der wird halt zu den Anfängern geschickt», sagt der 24-Jährige. Es ist klar: Die Situation stinkt ihm gewaltig.
Doch er beweist sofort, dass er immer noch mehr drauf hätte, als nur ein Zirkus-Clown in dieser Klasse zu sein. Im ersten Mugello-Training dreht er mit der Wut im Bauch auf, knackt endlich wieder einmal die Top Ten. Ein Schritt in die richtige Richtung.
Doch Domi ist noch immer sehr fragil. Im zweiten Training am Nachmittag kann er seine Zeiten nicht mehr wiederholen. Nur der 18. Platz, 1,524 Sekunden hinter Leader Tito Rabat.
Der Weltmeister ist der Star in der Manege in Mugello, doch auch Tom Lüthi zeigt, dass er nach dem Le-Mans-Sieg die Show liefern kann. Nach Rang zwei am Morgen gibts im zweiten Training den 4. Platz.
Randy Krummenacher, Robin Mulhauser und Jesko Raffin belegen die Ränge 20, 27 und 30.