Genau das sind die Auftritte, die Tom Lüthi liebt und die er braucht. Kaum lässt ihn das Team in Mugello von der Leine, jagt der 28-Jährige eine Bestzeit nach der anderen. Lüthi ist von Beginn weg an der Spitze dabei, anstatt sich mühsam nach vorne kämpfen zu müssen.
Jede Runde ist eine Top-Zeit, was für eine hohe Rennpace spricht. Dass es dabei am Ende «nur» Rang 2 gibt, 0,005 Sekunden hinter Sam Lowes, ist zweitrangig. Zumal Lüthi auf dem Weg zur Bestzeit noch vom jungen Schweizer Jesko Raffin aufgehalten wird.
Lüthi deutet mit diesem Auftritt an, endlich so konstant gut fahren zu können, wie es ihm seit dem WM-Titel 2005 bei den 125ern nicht mehr gelungen ist. «Es spricht derzeit nichts dagegen», ist der Emmentaler vor dem Mugello-GP optimistisch.
Tatsächlich: Nimmt man die letzte Saison hinzu, ist Lüthis Bilanz stark. Aus den letzten 9 Rennen resultierten 3 Siege und 2 weitere Podestplätze. Nur der Abschiffer in Austin (12.) trübt das Bild ein wenig. «Genau diese Konstanz braucht es», sagt Töff-Tom. In dieser Form ist er ganz klar ein grosser WM-Kandidat.
Zusätzlich Mumm gegeben hat der Sieg vor zwei Wochen in Le Mans. «Es heisst nicht, dass danach gleich alles super gut ist. Aber es gibt Kraft.» Lüthi braucht diese in Mugello, wenn er endlich erstmals in seiner Karriere zwei Siege in Folge landen will.
Im ersten Training ist Lüthi nicht der einzige Schweizer, der aufhorchen lässt. Dominique Aegerter zeigt seinen besten Auftritt seit langem. Der Oberaargauer fährt ebenfalls einen hohen Rhythmus und belegt schliesslich den 9. Rang, 0,783 hinter Lowes. Direkt nach ihm folgt Randy Krummenacher, der also erneut die Top 10 knackt und 0,845 Sekunden verliert.
Die weiteren Schweizer liegen gewohnt weit zurück: Platz 27 für Robin Mulhauser, Rang 29 für Raffin.