Tom Lüthi erlebt gestern in Assen einen doppelten Schock. Einerseits geht das Qualifying ziemlich in die Hosen. Viel schlimmer aber: Das Thema MotoGP hat sich für ihn wohl endgültig erledigt.

Die Verantwortlichen der MotoGP haben das Reglement bis 2021 bekannt gegeben. Das Starterfeld wird auf 24 Fahrer limitiert. Neue Teams kommen nur in Ausnahmefällen in die Königsklasse.

Hier liegt das Problem: Nur durch einen Aufstieg zusammen mit dem Technomag-Team hätte für Lüthi eine kleine Chance auf die MotoGP bestanden. Und selbst das wäre schwierig zu bewerkstelligen gewesen. Doch nun ist diese Türe so gut wie zu.

«Lieber in der Moto2 vorne dabei sein, als in der MotoGP hinterherfahren», sagt Lüthis Manager Daniel Epp. Doch derzeit bleibt nur noch die wenig reizvolle Option eines Hinterbänkler-Teams. Bei den guten Privatteams oder gar einem Werksteam schafft es der bereits 28-Jährige nämlich nicht mehr auf den Zettel.

Erst recht nicht, wenn Lüthi so weiterfährt wie momentan. Heute (12.20 Uhr live auf SRF 2) geht er nur vom 8. Startplatz ins Moto2-Rennen. «Zarco und Rabat sind eine Klasse für sich. Aber das Rennen ist immer eine andere Geschichte», sagt Lüthi. Zum Thema MotoGP: «Ich denke nur an den Samstag und an diese Saison. Alles andere ist weit weg.»

Noch schlimmer ergeht es Dominique Aegerter. Nur der 16. Rang. Für ihn spricht die Jugend, was die MotoGP angeht. Mit 24 Jahren könnte er noch Unterschlupf bei einem Mittelfeld-Team finden, wenn er denn sportlich wieder aufdrehen kann.

Ob die beiden heute besser abschneiden? Falls nicht doch noch der Regen kommt, wird es wohl kaum einen Schweizer Sieg zu bejubeln geben, wenn letztmals nach 90 Jahren an einem Samstag in Assen um WM-Punkte gefahren wird.

Ab nächster Saison steigt das Rennen wie überall sonst am Sonntag.