Nach MotoGP-Abstieg droht Horror-Szenario
Fährt Lüthi auch in der Moto2 hinterher?

Wartet auf Tom Lüthi in der Moto2 eine rosige Zukunft? Nicht unbedingt. Schon viele sind vor ihm den Weg von der MotoGP in die mittlere Klasse gegangen. Fast alle sind zu Beginn gescheitert.
Publiziert: 13.08.2018 um 16:12 Uhr
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Aktualisiert: 14.09.2018 um 21:03 Uhr
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Schon nach einer Saison wird Tom Lüthi die Königsklasse wieder verlassen.
Foto: freshfocus
Stefan Meier

Das Projekt MotoGP ist für Tom Lüthi endgültig gescheitert. Schon nach einer Saison – in der er bisher noch immer ohne Punkte ist – wird er die Königsklasse wieder verlassen. Er kehrt zurück in die Moto2 zum deutschen Team Dynavolt-Intact.

Der Traum von einer erfolgreicheren Zukunft lebt. Von Siegen, Podestplätzen und sogar vom WM-Titel. «2019 kann ich wieder angreifen und um den WM-Titel kämpfen», lässt er sich von der Nachrichtenagentur «sda» zitieren.

Doch die Geschichte der Moto2 lehrt uns: Ein Selbstläufer wird das nicht. Lüthi ist nämlich nicht der erste Pilot, der den Schritt von der MotoGP zurück in die Moto2 wagt – und eigentlich ist am Anfang fast jeder gescheitert.

Ein paar Beispiele? Mika Kallio brauchte nach der Rückkehr zwei Jahre, ehe er wieder top war. Mattia Pasini gurkte fünf Jahre hinterher, ehe er wieder aufs Podest fuhr. Hector Barbera war nach 8 MotoGP-Jahren in dieser Saison chancenlos.

Mika Kallio brauchte nach der Rückkehr zwei Jahre, ehe er wieder top war.
Foto: REUTERS

Und da ist noch das aktuelle Beispiel von Sam Lowes. Er ging im Vorjahr als zweifacher Moto2-Saisonsieger in die MotoGP und fuhr dort wie Lüthi hinterher. Jetzt ist er wieder in der Moto2 und aktuell WM-Zwölfter, weit weg von irgendwelchen Top-Resultaten.

Rückschritt mental schwierig

Keiner von ihnen hat es wirklich verdaut, es in der Königsklasse nicht geschafft zu haben. Mental ist der Rückschritt eine schwierige Sache.

Viel entscheidender ist aber der Umstand, dass die Rennhärte verloren geht, wenn man ein Jahr lang hinter dem Feld her dümpelt. Es ist, wie wenn aus gefährlichen Raubkatzen zahme Stubentiger werden.

An der Spitze der Moto2 wird mit Haken und Ösen gekämpft. Die Ellbogen werden ausgefahren – oft über dem Limit. Da muss man sich erst wieder reinfinden, nachdem man ein Jahr lang fast ohne Zweikämpfe auskommen muss.

Es gibt aber auch Argumente für eine erfolgreiche Lüthi-Rückkehr in die Moto2. Nächstes Jahr erfindet sich die mittlere Klasse neu. Andere Motoren, neue Motorräder. Eine der wichtigsten Neuerungen: Es wird viel mehr Elektronik geben. Und damit hat Lüthi in seinem MotoGP-Jahr nun bereits Erfahrungen gemacht.

Und da ist Toni Elias, der gleich zweimal von der MotoGP in die Moto2 zurückkehrte. Während dies beim zweiten Mal ebenfalls komplett in die Hose ging, war es beim ersten Versuch ein voller Erfolg. Er kehrte 2010 im ersten Moto2-Jahr aus der Königsklasse zurück und wurde auf Anhieb Weltmeister. Ein Kunststück, das ja vielleicht auch Lüthi gelingt.

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