MotoGP-Tom muss büffeln
Das sind Lüthis Hausaufgaben

Tom Lüthi ist wieder ein Töff-Lehrling. Um schneller zu werden, muss er auch am Feierabend noch die Nase in die Lehrbücher stecken.
Publiziert: 05.05.2018 um 11:32 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 17:05 Uhr
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Tom Lüthi steckt die Nase in die Lehrbücher. Um schneller zu werden, muss er seine Hausaufgaben machen.

Zurück in die Schulbank! Nach Tom Lüthis Aufstieg in die MotoGP wird er wieder zum Töff-Lehrling. Oft kommt es deshalb vor, dass er auch am Abend nach getaner Arbeit noch an seine «Ufzgi» sitzt. «Es kommt öfters vor, dass ich mir am Abend Hausaufgaben mitnehmen. Ich habe da eine Mappe, mit all den Infos drin», verrät Tom.

In der Mappe drin kommt zuallererst ein dicker roter Stempel: Geheim! Seine Hausaufgaben zeigen darf der Emmentaler deshalb nicht. Doch BLICK weiss, was drin steckt. Drei Sachen sind besonders wichtig für Lüthi. Es hat eine Zusammenstellung mit allen notwendigen Infos zu den Reifen. Es hat ein Streckenlayout, das ihm den richtigen Gang zeigt. Kurve für Kurve ist aufgeschrieben, mit welchen Gängen die Honda-Stars Marquez und Pedrosa im Vorjahr gefahren sind. «So weiss ich von Anfang an, welcher Gang wo gefordert ist, was sehr hilfreich ist.»

Dazu kommen die ganzen Daten-Aufzeichnungen. Jene von Lüthi und auch teilweise auch jene von der Konkurrenz aus dem Vorjahr. Lüthi kann so vergleichen und Schlüsse ziehen. Erfahren, wann er wo anders fahren muss, um schneller zu sein.

«Ich schaue die Sachen am Abend an und lerne. Ich nehme auch Videos mit, die ich im Hotelzimmer studiere.» So ist Lüthi von Donnerstag bis Sonntagabend durchgehend beschäftigt. «Da ist kaum Platz für anderes im Kopf ausser dem Rennen.»

«Von der Moto2 kann ich alles vergessen»

Büffeln musste Lüthi auch am Freitagabend. Am ersten Trainingstag kommt er noch nicht auf Touren. Grip-Probleme in der Hitze machen ihm das Leben schwer. Platz 23.

Doch zu lernen gibt’s sowieso auf jeder Strecke viel. Jeder Kurs ist für Lüthi fast neu, auch wenn er auf den meisten schon hunderte Runden gefahren ist. «Die Bremspunkte zum Beispiel sind alle komplett neu. Alles, was ich von der Moto2 wusste, kann ich vergessen», erklärt er.

In Austin habe er einmal aus versehen erst beim Moto2-Bremspunkt gebremst. «Das war bei 340 km/h locker 50 Meter zu spät. Zum Glück hat es dort eine so grosse Auslaufzone, sodass ich einfach einen grossen Umweg gefahren bin.» Nur in der Box musste er dann erklären, wieso er so lange gebraucht hat für die Runde.

Auch den Fahrstil muss er komplett anpassen. Bestes Beispiel: Lüthi muss viel weiter vorne sitzen. «Das Gewicht muss ich auf dem Vorderrad haben, sonst zeigt der Töff in den Himmel.»

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