Valentino Rossi ist in Hochform. Nicht nur auf dem Töff, wo er die MotoGP-WM anführt. Der italienische Superstar unterhält mit seinem frechen Mundwerk wie zu seinen besten Zeiten.
An der Pressekonferenz in Jerez ist natürlich das Duell vom GP Argentinien von vor zwei Wochen noch einmal Thema. Nachdem Rossi dort Marc Marquez überholt hatte, übertrieb es der Spanier. Er wollte wieder vorbei, crashte in Rossis Hinterrad und flog aus dem Rennen. Um ein Haar hätte er auch den 110-fachen GP-Sieger mit abgeräumt.
Die Frage an Rossi war also, ob sich im Verhältnis zwischen ihm und Marquez etwas verändert habe. «Ich denke, von nun an werde ich ihm weniger Küsse geben», antwortet «The Doctor» mit einem spitzbübischen Grinsen. «Aber im Bett bleibt alles gleich!»
Die Lacher der Journalisten und seines Gegners hat der 36-Jährige damit auf seiner Seite. Marquez, der nach einem Dirt-Track-Unfall mit einem gebrochenen Finger antritt, führt das ganze dann noch etwas seriöser aus: «Wir mussten das nicht besprechen. Wir wissen beide, was passiert ist. Aber hier ist ein neues Rennen.»
In den Trainings hat dann keiner der beiden die Nase vorn. Jorge Lorenzo schnappt sich am ersten Tag die Bestzeit vor Marquez. Rossi muss mit Rang 9 Vorlieb nehmen.
Das muss beim 9-fachen Weltmeister aber nichts heissen. In den Trainings lag er diese Saison stets etwas zurück, trotzdem hat er in den ersten drei Rennen zwei Siege und einen 3. Platz eingefahren. Schafft er es in Jerez wieder unter die ersten drei, wäre das sein 200. Podestplatz im 316. Grand Prix!