MotoGP ehrt Lüthi und einen Toten
Schweizer Freud und Leid an der Töff-Gala

In der Nacht nach seinem zweiten Platz im Valencia-GP bekommt Tom Lüthi an den MotoGP-Awards seine Silbermedaille. Ein zweiter Schweizer Auftritt ist hingegen traurig.
Publiziert: 14.11.2016 um 09:43 Uhr
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Aktualisiert: 04.10.2018 um 17:27 Uhr
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Das Moto2-Podest im Anzug: Vize-Champion Tom Lüthi mit Weltmeister Johann Zarco und Alex Rins (v.l.).
Foto: Gold & Goose
Matthias Dubach aus Valencia

Am Sonntagnachmittag holt Tom Lüthi im verschwitzten Lederkombi den Vize-WM-Titel. Am späten Sonntagabend holt er auf der grossen Bühne und im feinen Zwirn und mit Krawatte seine Silbermedaille ab!

Die pompöse MotoGP-Award-Gala in Valencia findet jährlich in der Nacht nach dem letzten Grand Prix statt. Nur die WM-Podestfahrer der drei Klassen kriegen eine Einladung. «Wirklich schön, erstmals nach elf Jahren hier wieder dabei zu sein. Ein schöner Lohn für die gute Saison. Ich bin stolz!», sagt Lüthi glücklich nach dem besten Schweizer WM-Ergebnis seit seinem WM-Titel 2005.

Kriegt der Silber-«Plämpu» einen Ehrenplatz zu Hause? Lüthi: «Keine Ahnung! Ich wollte zuerst die Arbeit auf der Strecke erledigen, bevor ich über solche Sachen nachdenke.»

Neben Lüthi erscheint noch ein Schweizer auf der Bühne. Es ist der traurigste Akt des Abends, der Akt mit dem längsten Applaus. Marco Rodrigo, der Schweizer Manager des verstorbenen Moto2-Piloten Luis Salom, hält auf Spanisch eine emotionale Rede.

«Luis würde sich für die Fahrer freuen, die heute ihre Preise erhalten», sagt er. Rodrigo vertritt die Trauer-Familie, die noch nicht auftreten mag. Die Startnummer 39 von Salom wird in der WM nicht mehr vergeben, Rodrigo nimmt dafür eine symbolische 39 entgegen.

Danach wird’s wieder fröhlich: MotoGP-Superstar Valentino Rossi bringt mit einem lockeren Spruch zur Moderatorin den ganzen Saal zum Lachen. So ist Rossi keiner mehr böse, dass er sich zuvor als letzter Pilot 15 Minuten zu spät in den Saal schlich!

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