Ist das Team von Tom Lüthi noch zu retten? Wohl kaum. Die Tage von Marc VDS in der MotoGP dürften gezählt sein. Und damit wahrscheinlich auch jene von Lüthi selbst.
Der Grund ist einfach: Grand-Prix-Vermarkter Dorna hat genug von den Unsicherheiten rund um das Team. Nach dem Rauswurf von Ex-Teamchef Michael Bartholemy ist die Truppe führungslos. Sämtliche Verhandlungen für die Saison 2019 sind ins Stocken geraten, es ist kein Ansprechpartner da.
Besitzer Marc van der Straten, der die Leitung eigentlich übernommen hat, fehlt die Hälfte Zeit vor Ort. Erst am Sonntag war er in Barcelona vor Ort und feierte den Moto2-Podestplatz von Alex Marquez.
Noch ist nichts offiziell
Der Bier-Milliardär verspürt aber ohnehin wenig Lust, jedes Jahr 4 bis 5 Millionen Euro in die MotoGP zu buttern, da er in der Moto2 mit wesentlich weniger Aufwand um Siege und Titel fährt – und dort die Jugend fördern kann.
Nun soll Dorna-Chef Carmelo Ezpeleta kurz davor stehen, einen Schlussstrich unter die Affäre zu ziehen – und Marc VDS per Ende Saison aus der Königsklasse rauszuschmeissen.
«Das Gerücht existiert schon länger, offiziell ist aber noch nichts», sagt Lüthi-Manager Daniel Epp. «Sicher ist, dass die Dorna keine Lust mehr hat, lange zuzuschauen.»
Die Plätze würden für Rossi-Team reserviert
Diese Woche dürfte die Entscheidung endgültig fallen. Zwar hat Marc VDS noch einen Vertrag bis 2021 in der MotoGP, doch der dürfte aufgelöst werden.
Die Startplätze des Teams gingen in dem Fall an die Dorna zurück – und würden dann bereit liegen, wenn in den nächsten Jahren Valentino Rossi sein eigenes Team in der MotoGP betreiben wollte.
Das Problem für Lüthi: Ohne sein aktuelles Team gibt es keine Zukunft in der MotoGP. Dafür hat er sich in den ersten sieben GPs schlicht zu wenig aufdrängen können. Auch der GP Barcelona endete mit einem Sturz. Nach sieben Rennen steht er ohne Punkte da. Der Ausweg würde Rückkehr in die Moto2 heissen.