Wo Marc Marquez fährt, sind blaue Flecken nicht weit. Der MotoGP-Weltmeister ist bekannt und berüchtigt für seinen aggressiven und kompromisslosen Fahrstil, für seinen Ellbogeneinsatz. Schon mehr als einmal hat er es übertrieben und Stürze und Kollisionen verursacht.
Der 26-Jährige hat aber nicht vor, das zu ändern. Es ist Teil seines Erfolgsrezepts, das ihm schon sieben WM-Titel eingebracht hat.
Ab und zu kracht es
In der DAZN-Dokumentation «Lo llevamos en la sangre» (es liegt uns im Blut, d. Red.) erklärt er nun seine Rüpel-Philosophie: «Motorradsport ist kein Kontaktsport, aber es gibt Kontakte. Wenn das Feld so eng zusammenliegt, werden zwei Fahrer früher oder später um dasselbe Stück Strecke kämpfen. Der eine verteidigt, der andere greift an.»
Und dabei kracht es dann halt ab und zu. Brenzlig werde es vor allem, wenn derjenige, der sich verteidigt, seinen Job sehr gut mache. Manöver ohne Berührung seien dann nahezu unmöglich.
Die MotoGP musste wegen Marquez umdenken
«Es gibt Fahrer, die sagen, dass die Lücke existieren muss, und es gibt Fahrer, die sagen, dass man die Lücke erschaffen muss. Ich glaube, wenn der Vordermann gut verteidigt, muss man die Lücke erschaffen», erklärt Marquez. Dies sei seine Philosophie. «Man muss die Stelle finden, an der man stärker ist. Natürlich kann es da auch einmal passieren, dass man es übertreibt.»
Bei Marquez ist das nur allzu oft der Fall. Mit seiner offensiven Art zu fahren zwang der Katalane die MotoGP sogar zum Umdenken. Bei Kollisionen will man härter durchgreifen. Seit Anfang Saison 2019 wurde sogar ein Chef-Steward installiert, der nur auf Kollisionen achtet und die Strafen durchsetzt.