Dominique Aegerter hat ein grosses Problem. Der Oberaargauer kann die alles entscheidende Frage nicht beantworten. Er weiss nicht, warum er schnell ist. Und er weiss genauso wenig, warum er langsam ist.
Stattdessen rätseln er und sein Team. So wie gestern. Im ersten Training läuft es Aegerter sehr gut. Rang 6, ein Zehntel hinter den Top 3. Dann, am Nachmittag, geht gar nichts mehr. Platz 26, 1,7 Sekunden zurück!
«Wir haben etwas probiert und sind in die falsche Richtung gegangen», versucht es Aegerter zu erklären. Doch dann muss er gestehen: «Das Problem ist, dass wir die richtige Richtung finden müssen, aber nur sehr wenige Anhaltspunkte haben, wo wir lang gehen müssen.»
In Mugello habe er nicht genau gewusst, weshalb er es aufs Podest schaffte. Und gestern früh wusste er nicht, weshalb er dieses Resultat bestätigen konnte.
Ein Indiz ist die Hitze. Mit den 48 Grad Asphalt-Temperatur am Nachmittag hat Aegerter Mühe. Zwischen den beiden Trainings liegen 26 Grad Unterschied. Jetzt muss die Crew um Chef-Techniker Gilles Bigot nur herausfinden, wieso das so ist.
Aegerter lässt sich das Selbstvertrauen, das er in Mugello getankt hat, nicht ankratzen. «Ich weiss, dass ich schnell sein kann, wenn wir den Töff hinbringen. Das ist für mich das Wichtigste.»
Aegerter ist nicht der Einzige mit viel Arbeit. Auch Tom Lüthi muss noch zulegen. Nur Rang 9 in der Tageswertung! «Mit dem Basis-Set-up, mit dem wir in Le Mans und Mugello so happy waren, hatten wir hier auf dieser Strecke mehr Probleme», erklärt der 28-Jährige. «Ich bin noch überhaupt nicht happy mit dem Motorrad. Ich bin extrem am Limit und viel zu oft in Sturzgefahr.»