Lüthi vor dem letzten GP
«Ich bin froh, dass es vorbei ist»

Setzt Tom Lüthi bei seinem letzten MotoGP-Rennen den Schlusspunkt? Er will die Schmach einer Null-Punkte-Saison verhindern.
Publiziert: 17.11.2018 um 11:14 Uhr
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Tom Lüthi steht vor dem Ende einer enttäuschenden Saison. Gibts in Valencia wenigstens noch einen Punkt?
Foto: freshfocus

Gibt’s die Nullnummer? Die absolute Töff-Schmach? Tom Lüthi tritt am Wochenende in Valencia zum letzten GP der Saison an. Das letzte Rennen in seiner MotoGP-Karriere, ehe es zurück in die Moto2-WM geht. Die letzte Chance auf den so lange ersehnten Punkt in der Königsklasse.

Lüthi braucht für Valencia keinen 10-Punkte-Plan. Es reicht schon ein Punkt-Plan. Wie der geht? «Der Plan ist einfach: Ich muss dieses Wochenende meinen Job machen und Vollgas geben und alles versuchen», sagt Lüthi vor dem entscheidenden Rennen. «Vom Gefühl her ging es mir die letzten Rennen etwas besser. Ich war wieder etwas näher dran, aber halt noch immer zu weit weg.»

«Ein einzelner Punkt ändert nichts»

Der Emmentaler macht sich aber keine Illusionen. Auch wenn er die Top-15 doch noch knacken sollte, wäre das noch lange kein Glanz-Ergebnis. Es ist dem 32-Jährigen schlichtweg nicht gelungen, die MotoGP zu erobern. «Egal ob der Punkt jetzt kommt oder nicht, es war einfach eine enttäuschende Saison. Es ist wenig so gelaufen, wie ich es mir vorgestellt habe.»

Lüthi spricht von unglaublich viel Frustration, die ihn begleitet hat. «Auf diesem Punkt reiten natürlich vor allem die Medien rum. Für mich war es aber davon ganz unabhängig eine schwierige Saison. Ein einzelner Punkt würde daran nichts ändern.»

Lüthi sammelte Stoff für Biografie 

Es fing an mit den verpassten Tests letzte Saison. Es folgt ein Krach im eigenen Team, die vielen Stürze, das fehlende Selbstvertrauen und und und. «Das erste Drittel der Saison bin ich vielleicht etwas zu verbissen diesem ersten MotoGP-Punkt nachgefahren, habe mich zu sehr darauf versteift. Und dann ist einfach so viel passiert. Ich könnte drei Bücher schreiben mit allem, was ich erlebt habe.»

Es ist kein Wunder, dass Lüthi dem Ende entgegenfiebert. Noch gilt der Fokus voll und ganz der letzten Chance. Dann kann er endlich loslassen. «Ich bin auf alle Fälle froh, dass die Saison nun zu Ende geht. Auch wenn es schön wäre, wenn ich länger Zeit hätte», sagt Lüthi. «Aber ich bin froh – vor allem mit Aussicht auf die ersten Tests mit dem neuen Moto2-Töff nächste Woche. Es ist eine neue Aufgabe, die ich dann angehen kann.»

Lüthi bereut Aufstieg nicht 

Denn so niederschmetternd die letzten Monate auch waren für Lüthi. Die Lust verloren hat er nicht. Die Motivation sei noch voll da. Die Lust, zu fahren, sei unvermindert gross. «Ich will kämpfen, es in der Moto2 wieder an die Spitze schaffen. Diese Erkenntnis ist für mich sehr wertvoll.»

Und auch wenn sich Lüthis Traum eher zum Albtraum entwickelte, beteuert er, es keine Sekunde zu bereuen. «Man bereut nur die Sachen, die man nicht macht. Ich kann aus diesem Jahr viel mitnehmen, viel lernen. Ich bin sicher, dass mich das stärker macht.» Vielleicht ja schon für den letzten Auftritt in der Königsklasse.

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