Das Palmares ist nicht sonderlich beeindruckend. 4 GP-Siege hat Jonas Folger bisher eingefahren, zwei davon in der Moto2. Total 20 Mal stand der Deutsche auf dem Podest. Und jetzt folgt der grosse Karriere-Kick. Folger steigt auf in die MotoGP.
Mit seinen 22 Jahren sass er am Donnerstag in der offiziellen Pressekonferenz. Valentino Rossi begrüsste ihn in der Königsklasse. Folger unterschreibt für ein Jahr bei Yamaha Tech 3 als Nachfolger von Bradley Smith – mit einer Option für ein weiteres Jahr.
«Ich bin sehr glücklich und aufgeregt. Ein Traum wird wahr. Ich bin sehr glücklich, dass sie an mich glauben», sagt Folger. Und Rossi meint: «Jonas hat in der Moto2-Klasse bereits Rennen gewonnen, nun hängt für ihn alles vom Gefühl auf der MotoGP-Maschine von Yamaha ab. Er hat eine grosse Chance erhalten, da er die M1 fahren darf.»
Bitter für die Schweizer: Mit dem Aufstieg von Folger ist einer der begehrten Plätze 2017 weg. Und mit ihm geht nicht etwa einer der Top-Favoriten für den Aufstieg, sondern einer aus der zweiten Reihe. Alex Rins, Johan Zarco oder Sam Lowes sind noch heisser auf einen Aufstieg.
Der Deutsche hat die beiden Schweizer also links überholt. Lüthi etwa hat 11 GP-Siege, 42 Podestplätze und einen WM-Titel im Sack. Aber das nützt ihm gegen Folger nichts. Als Schweizer repräsentiert er einen kleinen Markt, zudem hat er 29 Jahre auf dem Buckel.
Der junge Folger hingegen soll schaffen, was Stefan Bradl nicht geschafft hat. Er soll im 80-Mio-Markt Deutschland endlich Begeisterung für die MotoGP entfachen.