Die Bilder lassen das Herz aller Schweizer Motorrad-Fans höher schlagen. Im Formationsflug führen Dominique Aegerter (24) und Tom Lüthi (28) den GP Italien an. Das neue Schweizer Dreamteam deutet in Mugello an, dass es imstande ist, Geschichte zu schreiben.
Zusammen wollen sie auf dem Podest feiern.
Das gabs seit 32 Jahren nicht mehr! Am 31. Juli 1983 kletterten in Silverstone Bruno Kneubühler und Hans Müller hinter dem Spanier Angel Nieto aufs Podest. Bei den 125ern wohlgemerkt. In der mittleren Klasse wäre es ein Novum.
«Jetzt nehmen wir in Barcelona den nächsten Anlauf», sagt Lüthi, der mit seinem unnötigen Out am Sonntag die historische Chance verstreichen lässt.
Der Auftritt des Schweizer Dreamteams zeigt aber eindeutig, dass es sich als Duo gefunden hat. «Wir haben schon in der Quali ein super Teamwork gehabt», sagt Aegerter. «Auch vor dem Rennen hatten wir uns abgesprochen. Es ist bis zu Toms Sturz genau so gelaufen, wie wir uns das vorgestellt hatten.»
Die beiden Berner wollten zusammenspannen und vom Windschatten profitieren. «Mit Lüthis guter Pace hätten wir zusammen das Feld eventuell abhängen können», so Aegerter. Und am Ende dann gegeneinander um den Sieg kämpfen können.
Trotz Sturz bleibt die Zuversicht, dass Lüthi und Aegerter ein schlagkräftiges Duo bilden können. Und da für Aegerter der WM-Zug längst abgefahren ist, kann auch Lüthi trotz 41 Punkten Rückstand auf WM-Leader Johann Zarco (Fr) noch auf den Titel hoffen.
Schliesslich könnte Edelhelfer Aegerter hinter ihm als Bremsklotz die Gegner aufhalten. Den Joker hat Lüthi aber schon verspielt. Er darf keinen Nuller mehr einfahren, sonst sind sämtliche Titelchancen endgültig weg.