Tom Lüthi steht vor dem grössten Abenteuer seiner Karriere. Nach der laufenden Moto2-Saison steigt der Emmentaler endlich in die MotoGP auf. Sein grösster Wunsch für die Mission Königsklasse: Sein Cheftechniker Gilles Bigot soll ihn begleiten (und wird das wohl auch).
Eine verschworene Einheit
Seit zwei Jahren ist der Franzose der Chef in Lüthis Box. «In dieser Zeit sind wir zusammengewachsen», sagt Lüthi. Er und Bigot bilden eine verschworene Einheit, sie verstehen sich fast blind. «Gilles hat viel Erfahrung und ist immer ruhig. Das schätze ich sehr. Ich habe viel von ihm gelernt», sagt der Emmentaler.
Ohne Risiko ist Toms Wunsch trotzdem nicht. Denn Bigot ist zwar ein alter Hase. Doch von der MotoGP ist er schon lange weg vom Fenster. 2004 sass er letztmals in einer Box der Königsklasse. Seither ist er in den unteren Klassen unterwegs. Vor allem auch als langjähriger Chef von Dominique Aegerter.
Bigot hat kaum Erfahrung
Die Erfahrung in der MotoGP geht ihm also ab. Aber bräuchte nicht gerade Lüthi als Rookie einen Mann an seiner Seite, der die Materie in- und auswendig kennt? «Am Ende ist es ein Töff. Mit zwei Rädern und einem Motor», sagt Lüthi. Also nicht viel anders als in der Moto2. Natürlich gebe es grosse Unterschiede. «Aber auch ein grosses Team mit vielen Spezialisten. Gilles muss viel eher führen und die Aufgaben verteilen können.»
Vor allem: Er muss Tom verstehen. Und dessen Aussagen an die Mechaniker übersetzen. Das sieht auch Bigot selbst so. «Der grosse und entscheidende Unterschied wird die Elektronik sein. Und dafür gibt es Spezialisten», meint der 60-Jährige Franzose. «Natürlich werde ich viel lernen müssen. Aber es wird spannend. Und es ist eine grosse Chance, die wir packen müssen.»
Und ein gutes Omen ist Bigot sowieso: 1999 feierte er mit Alex Crivillé den WM-Titel in der Königsklasse.