KTM hilft Aegerter trotz geplatztem Deal
«Wir wollen das mit Domi durchziehen»

Gute Nachrichten aus Österreich: Wenn Dominique Aegerter und sein Kiefer-Team die Finanzierung schaffen, liefert KTM den Töff.
Publiziert: 22.12.2017 um 07:12 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 14:37 Uhr
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Dominique Aegerter: Die Zeit bei der Saisonplanung drängt.
Foto: Pius Koller
Matthias Dubach

Es ist die Zusage, die wohl die Saison 2018 von Dominique Aegerter (27) rettet. KTM will dem Schweizer Moto2-Fahrer eine Maschine liefern – obwohl sich der Töff-Hersteller aus Österreich diese Woche als Partner von Aegerters Kiefer-Team zurückzog.

Der neue Möchtegern-Teambesitzer David Pickworth und seine russischen Investoren hatten die vertraglich vereinbarte Bankgarantie von 300 000 Euro nicht bezahlt.

KTM-Motorsportchef Pit Beirer sagt zu BLICK: «Mit diesem Blender wollen wir nichts mehr zu tun haben. Wir hatten die Frist bereits verlängert. Allerdings nicht wegen diesem Bluffer, sondern den beiden Fahrern zuliebe. Es ist grausam zu sehen, in welcher Lage sie jetzt sind, weil einer mit dem grossen Geld winkte.»

Für Aegerters Teamkollegen Sandro Cortese bedeutet der geplatzte Deal wohl das Aus als WM-Pilot. Für Domi gibts Hoffnung, weil er mit seinem Manager Robert Siegrist längst einen Plan B auf die Beine stellte. Mit eigenen Sponsoren, Gönnern und Lohnverzicht soll das Budget zustande kommen, um mit dem Kiefer-Team weiterzumachen. Mindestens eine halbe Million Franken ist nötig.

Jetzt ist KTM an Bord. Wenn das Schmalspurbudget zustande kommt, liefern die Österreicher den Töff – immerhin das Siegermotorrad der letzten drei GPs 2017! Pit Beirer: «Sigi und Aegerter strampeln sich dafür ab. Deshalb wollen wir sie nicht hängenlassen und das jetzt mit Domi durchziehen. Aber wir dürfen jetzt keine Zeit mehr verplempern.» Bereits am 6. Februar gehen die ersten offiziellen Testfahrten los, am 18. März findet in Katar der erste GP statt.

Eine Ausnahme für Domi

KTM macht für Aegerter eine Ausnahme. Die Österreicher gelten im Fahrerlager als topseriös, normalerweise sind sie nicht an Hauruckaktionen interessiert. Aber Beirer sagt: «Uns liegen die Fahrer am Herzen, speziell die deutschsprachigen. In Domi schlummert viel Potential. Wir glauben an ihn und sind gerne Partner, wenn er durchstartet!»

Aber zuerst muss das Budget stehen.

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