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Keine Strafe gegen Misano-Sieger Fernandez
Rennleitung klaut Lüthi den Podestplatz!

Tom Lüthi beendet beim Misano-GP seine Mini-Krise. Aber in der WM verliert er gegen seine Rivalen weiter an Boden, weil die Rennleitung auf eine Strafe gegen Augusto Fernandez verzichtet. Gute News gibts vom Schweizer Nachwuchs.
Publiziert: 15.09.2019 um 13:36 Uhr
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Aktualisiert: 15.09.2019 um 17:30 Uhr
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Tom Lüthi fährt in Misano gute Rundenzeiten.
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Matthias Dubach

Tom Lüthi schafft in Misano das ersehnte Comeback an der Spitze. Der Emmentaler fährt mit nur 2,733 Sekunden Rückstand auf Sieger Augusto Fernandez über die Ziellinie. Das reicht für Platz 4. Das beste Ergebnis seit Ende Juni. So nahe an der Front war Lüthi während seiner vier Rennen dauernden Mini-Krise nie mehr.

Aber es ist eigentlich ein Rennen, das Lüthi einen Podestplatz einbringen müsste! Sieger Fernandez räubert in der letzten Runde in seinem wilden Kampf gegen Fabio Di Giannantonio klar neben die Strecke, nimmt so unerlaubt viel Schwung mit. Und der Spanier rempelt sich in der folgenden Kurve rüde am Italiener vorbei zum Sieg. Das müsste eigentlich eine Zeitstrafe geben, die den Spanier im Klassement zurückwerfen müsste. Lüthi würde so Rang 3 erben.

Aber die Rennleitung klaut ihm das Podest. Fernandez wird nicht sanktioniert. Alles bleibt, wie es ist. Oder doch nicht? Als die Podestzeremonie längst vorbei ist, kündigt die Rennleitung an, doch noch Fernandez und Di Giannantonio zu einer Besprechung zu zitieren. Doch Lüthi bleibt cool: «Da wird sich nichts mehr ändern. Aber es ist positiv, dass ich wieder zurück bei den Spitzenleuten bin.» Tom behält recht – um 16:55 Uhr steht fest, dass der dreifache Saisonsieger ohne Strafe davon kommt.

Lüthi fällt in der WM weiter zurück

Aber das grosse Problem bei Lüthis Rückkehr in den Kreis der Schnellsten: In der WM bringt es nichts, im Gegenteil! Mit WM-Leader Alex Marquez (3.) und Fernandez rasen zwei seiner direkten Rivalen einmal mehr aufs Podest. Lüthi hält zwar voll mit, kommt aber nie in die Schlagdistanz, um die Top-3 anzugreifen. Er sagt: «Mir ist einmal der Gang rausgesprungen, dann musste ich voll pushen, um wieder heranzukommen. Dabei sind mir zwei, drei Fehler unterlaufen, deshalb hat es nicht mehr ganz gereicht. Aber die Leistung macht Mut für die kommenden Rennen!»

In der Tabelle fällt Lüthi aber erneut zurück. Weltmeister-Bruder Marquez liegt nun 38 Punkte vor ihm und ist voll auf Titelkurs. Fernandez war bisher punktgleich mit Lüthi, nun belegt der Spanier den zweiten WM-Rang mit 12 Punkten Vorsprung auf den Schweizer alleine.

Dominique Aegerter fährt auf dem 18. Rang ins Ziel und bleibt punktelos. 

Schweizer bald in der Moto3-WM

Gute Nachrichten gibts vom Nachwuchs. Mit Jason Dupasquier (18) steigt erstmals seit vielen Jahren wieder ein Schweizer in die kleinste WM-Klasse ein. Der Romand unterschreibt im deutschen Moto3-Team PrüstelGP einen Zweijahres-Vertrag ab 2020.

Aktuell fährt Dupasquier noch in der Nachwuchsserie Red Bull Rookies Cup, wo er auf dem fünften Gesamtrang liegt. Kann Dupasquier, der mit Daniel Epp denselben Manager wie Lüthi hat, dereinst in die Fussstapfen von Tom, Aegerter und Jesko Raffin steigen?

Und der Zürcher Jesko Raffin (23) fährt schon ab dem kommenden GP wieder in der Moto2 mit – sein nächstjähriges RW-Team holt ihn schon jetzt.

MotoGP: Rekordjäger Marc Marquez

In der Königsklasse hoffen zehntausende Fans auf einen Podestplatz von Idol Valentino Rossi bei seinem Heimrennen. Aber die Töff-Legende landet auf Rang 4. Der Sieger? Einmal mehr Marc Marquez, der in der letzten Runde Youngster-Sensation Fabio Quartararo niederringt. Mit seinem 77. GP-Sieg überholt der klare WM-Leader in der ewigen Siegerliste Mike Hailwood und ist neu Vierter. Noch vor ihm: Giacomo Agostini (122 Siege), Rossi (115) und Angel Nieto (90).

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