Kampf der MotoGP-Neulinge
Honda bevorzugt Lüthi-Rivale Nakagami

MotoGP-Rookie Tom Lüthi wünscht sich für die Umstellung auf das 260-PS-Monster mehr Zeit. Ein Problem, das ein wichtiger Gegner nicht hat!
Publiziert: 28.02.2018 um 19:21 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 22:25 Uhr
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Auf dem Moto2-Podest in Texas 2017: Jetzt sind Lüthi, Morbidelli und Nakagami (v.l.) in der MotoGP die Honda-Neulinge.
Foto: EPA
Matthias Dubach

Diese Woche ab Donnerstag gibt’s noch drei Testtage, dann geht am 18. März in Katar schon die neue Töff-Saison los. Mit Tom Lüthi (31) als erstem Schweizer seit 1998 am Start der Königsklasse.

Doch der Emmentaler MotoGP-Neuling sagt: «Ich würde lieber noch mehr testen vor dem Auftakt. Jetzt muss ich meinen Rückstand halt an den Rennen aufholen. Die ersten drei GP sind für mich Testfahrten.»

Lüthi vermisst die vier wegen seines Sprungbeinbruchs verpassten Testtage im November.

Alle seine neuen Gegner konnten damals schon üben und waren auch in Malaysia und Thailand dabei, als Lüthi endlich seine ersten sechs Testtage auf der Honda des belgischen MarcVDS-Teams absolvieren konnte.

Aber trotz des Rückstands ist Lüthi in der gnadenlosen MotoGP-Welt unter Zeitdruck: Schon im Sommer müssen gute Resultate her, um sich für einen neuen 2019er Vertrag zu empfehlen.

Honda hilft erfolglosem Japaner

Da zählt für Lüthi eigentlich nur eines: Er muss die zwei anderen Neulinge auf Honda schlagen. Seinen Teamkollegen Franco Morbidelli (23) und Takaaki Nakagami (26) aus dem LCR-Team.

Doch Honda behandelt Landsmann Nakagami bevorzugt. Zuerst wurde ihm der beste Cheftechniker zugeschanzt. Und nach BLICK-Informationen hat der Rookie sechs zusätzliche Geheim-Testtage in Japan fahren dürfen.

Nakagami hat also diesen Winter zehn Tage mehr getestet als Lüthi! Dabei ist für die MotoGP-Neulinge jede Stunde Gold wert. Die Umstellung von der Moto2 auf die Königsklasse macht sie zu Fahrschülern: 260 PS statt 140 PS. 360 km/h Topspeed statt 280. Steifere Reifen. Andere Ideallinie. Elektronische Fahrhilfen wie die Traktionskontrolle, deren richtige Einstellung eine Wissenschaft für sich ist.

Süss-sauer für Lüthi

Besonders bitter für Lüthi und Morbidelli: Sie waren beide schon Weltmeister, sammelten Siege und Podestplätze, während Nakagami in der WM nie besser als Gesamt-7. war. Doch jetzt war der Japaner bei den offiziellen Tests stets schneller als Tom und Franco.

Für Lüthi ist das Ganze aber süss-sauer. Ein Teil der Nakagami-Bevorzugung brachte ihn erst in die MotoGP. Als Honda Cheftechniker Ramon Aurin beim bisherigen Fahrer Jack Miller abzog und neu dem Japaner zuteilte, wurde Miller so sauer, dass er Honda in Richtung Ducati verliess – und so sein Platz für Lüthi frei wurde.

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