Es war eine der umstrittensten Entscheidungen der letzten Jahre in der Motorrad-WM: Jesko Raffin (22) wurde vor einem Jahr ein weiteres Jahr in der Moto2 verweigert. Der Grund: Die angeblich mangelnden Resultate.
Der Zürcher Töff-Pilot dachte sogar an Rücktritt und verdingt sich nun diese Saison in der Moto2-EM. Mit Erfolg, Raffin ist als Gesamtleader mit sieben Podestplätzen in sieben Rennen auf EM-Titelkurs. Schon 2014 holte er diesen Titel.
Der Lohn folgt nun bereits vor der erneuten EM-Krönung. Raffin darf aufgrund seiner EM-Resultate sein Comeback im GP-Sport geben. Und das bereits am kommenden Wochenende beim GP in Misano. Das spanische Stop-and-Go-Team hat ihn für vorerst dieses Rennen verpflichtet.
Tod von Teamkollege miterlebt
Es ist für Raffin gleich doppelt eine emotionale Rückkehr in die WM: Einerseits wegen des GP-Startverbots. Andererseits, weil er bereits 2015 und 2016 im Stop-and-Go-Team fuhr und eine schwarze Stunde erlebte. In Barcelona 2016 starb sein Teamkollege und guter Freund Luis Salom bei einem Trainingssturz.
Raffin: «Es wird ein spezielles Gefühl sein, wieder in dieses Team zurückzukommen. Wir haben viel zusammen erlebt, da werden viele Erinnerungen wach. Ich habe mich wahnsinnig gefreut, als mich diese Anfrage erreichte. Als Rennfahrer überlegt man da natürlich nicht lange – ich habe kurzerhand zugesagt.»
Womöglich kann er im Herbst noch weitere GP bestreiten – und 2019 als neuer Europameister wieder fix in der WM fahren? «Klar macht man sich in so einer Situation Hoffnungen auf ein Engagement für 2019. Aber das ist noch nicht sicher», erklärt der Moto2-Pilot.
Bis dahin ist Tom Lüthi, Rückkehrer aus der MotoGP, weiterhin der einzige fixe Schweizer in der Moto2-WM 2019. Auch Dominique Aegerter ist auf Jobsuche.