Es will einfach nicht werden mit dem ersten WM-Punkt in der MotoGP. Tom Lüthi geht auch in Mugello leer aus. Er stürzt wie schon in Jerez.
Der Arbeitstag für Lüthi ist schon früh zu Ende. In der zweiten Runde schon stürzt der Emmentaler. Am Ende der Start-/Zielgeraden passiert es in einem Duell mit Xavier Simeon, dem anderen noch punktelosen Fahrer. Lüthi will überholen, als der Belgier ins Rutschen gerät. Lüthi wird dabei abgehängt und verliert die Kontrolle über das Vorderrad. Was für ein Frust!
Ein schwacher Trost für Lüthi: Er ist bei weitem nicht der einzige, der crasht. Nach zwei Runden sind schon sechs Fahrer ausgeschieden. Der GP Italien wäre demnach eine gute Gelegenheit gewesen, um ein Ausrufezeichen zu setzen. «Ein mieses Ende hinter einem miesen Wochenende», lautet das Fazit des 31-Jährigen, der immerhin unverletzt bleibt.
Marquez crasht und bleibt ohne Punkt
Auch WM-Leader Marc Marquez macht Bekanntschaft mit dem Kiesbett in Mugello. In der fünften Runde schlittert der Spanier an zweiter Stelle liegend von der Strecke. Zwar kann Marquez weiterfahren, aber seine Siegeschancen sind dahin. Er geht als 16. ohne WM-Punkte aus.
Jorge Lorenzo heisst der grosse Nutzniesser. Er setzt sich gleich nach dem Start an die Spitze und hat nach dem Marquez-Out eine kleine Lücke Vorsprung. Und die gibt er nicht mehr her. Der Spanier fährt auf seiner Ducati zu seinem ersten Sieg. Es ist sein erster Erfolg seit dem Yamaha-Abschied im November 2016. Direkt hinter ihm folgt Ducati-Teamkollege Andrea Dovizioso.
Tifosi feiern Rossi-Rückkehr aufs Podest
Doch die Tifosi bejubeln nicht etwa den Doppelsieg. Nein, der Held des Tages heisst für sie Valentino Rossi. Erstmals seit 2015 fährt der Superstar in Mugello wieder aufs Podest.
Rossi setzt sich in einem packenden Duell mit Andrea Iannone durch. Und plötzlich ist der 39-Jährige auch in der WM zurück im Geschäft. Dank dem dritten Platz ist Rossi nun erster Verfolger von Marc Marquez. 23 Punkte beträgt Rossis Rückstand gegenüber dem Weltmeister.
In der Moto2 gewinnt Miguel Oliveira vor Lorenzo Baldassarri und Joan Mir. Dominique Aegerter, der nach seinem Beckenbruch das Comeback gibt, darf sich über Punkte freuen. Der Oberaargauer trotzt den Schmerzen und fährt auf den 12. Rang.
«Ich hatte ziemliche Schmerzen und bin kaputt. Der ganze Körper tut weh», sagt Aegerter, der den Trainingsrückstand zu spüren kriegt. Die Entscheidung zu fahren, bereut er aber nicht. «Ich brauche diese Kilometer unbedingt.»