«Ich bereue nichts»
Tom Lüthi zieht MotoGP-Halbzeitbilanz

Töff-Königsklasse MotoGP geht in die Sommerpause. Tom Lüthi (31) hat eine verkorkste Saisonhälfte hinter sich.
Publiziert: 18.07.2018 um 10:20 Uhr
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Aktualisiert: 14.09.2018 um 18:46 Uhr
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Tom Lüthi blickt auf eine verkorkste Saisonhälfte in der MotoGP zurück.
Foto: Freshfocus
Matthias Dubach

BLICK: Mit null Punkten in die Sommerpause! Ein Alptraum?
Tom Lüthi:
Es ist frustrierend. Aber auch wenn ich ein paar Punkte geholt hätte, meine Situation wäre die gleiche. Ich kämpfe immer noch mit dem Töff. Zuletzt auf dem Sachsenring hatte ich aber ein besseres Vertrauen fürs Vorderrad.

Aber es gab wieder keine Punkte.
Zuerst muss ich den Grund-Speed verbessern, dann kommen die Punkte automatisch. Auf dem Sachsenring konnte ich mitkämpfen, bis der Hinterreifen einging. Ich lag auch vor Stefan Bradl.

TV-Experte Bradl sprang nur für Ihren verletzten Teamkollegen Franco Morbidelli ein und war schneller
Stefan ist ja Honda-Testfahrer, mich hat sein Tempo nicht überrascht. Wir waren im ähnlichen Bereich. Es war lehrreich, mit ihm zu arbeiten.

War der Wechsel von der Moto2 in die MotoGP ein Fehler?
Nein, ich bereue nichts. Es war bisher eine unglaublich lehrreiche Zeit. Diese Erfahrungen werden mir in Zukunft helfen.

Und die vielen Stürze?
Ich habe lange gekämpft, das Vertrauen zum Töff zu finden. Auch mein Teamkollege hat seine Probleme. Er hat sich in Assen sogar verletzt.

Tom Lüthi stürzt beim MotoGP-Rennen in Jerez
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Wieder keine Punkte:Tom Lüthi stürzt beim MotoGP-Rennen in Jerez

Aber Morbidelli hat bereits 19 Punkte, was macht er besser?
Er bringt eher alles Nötige in einer Runde zusammen, um schnell zu sein. Das gelingt mir noch zu wenig oft.

Was würden Sie im Nachhinein beim Wechsel anders machen?
Das habe ich mich auch schon gefragt. Früher testen hätte geholfen. Das ging aber wegen meiner Verletzung nicht. Körperlich bin ich aber komplett fit, beim Training kann ich mir nichts vorwerfen.

Wie gehen Sie mit dem vielen Spott in den sozialen Medien um?
Ich verfolge und lese es nicht. Seit wir im Team die grosse Unruhe hatten, konzentriere ich mich noch mehr als vorher voll auf den Job.

Die Teamführung ist total zerstritten, die Zukunft ungewiss.
Es ist krass. Bis heute ist kein neuer Chef da, aber wenigstens können wir in der Box wieder in Ruhe arbeiten.

Macht Ihnen die MotoGP trotz allem auch manchmal Spass?
(lacht) Der Töff ist eine Waffe, der Speed und die Beschleunigung sind unglaublich. Aber das Fahren würde noch mehr Spass machen, wenn ich mitkämpfen könnte. Nach der Sommerpause will ich das schaffen und Punkte holen.

In der MotoGP ist die Türe für 2019 praktisch zu. Tut es gut zu wissen, dass Sie dann in die Moto2 zurück wechseln können?
Es ist schön zu wissen, dass ich mir in der Moto2 einen Namen machen konnte. Es sind sehr viele Angebote gekommen. Die Verhandlungen laufen. Aber ich konzentriere mich noch voll auf die zweite Saisonhälfte in der MotoGP. Es kommen noch viele Rennen.

Wie verbringen Sie die Ferien?
Wie immer im Sommer gehe ich Kitesurfen. Ich freue mich trotz allem darauf, etwas Abstand zu gewinnen.

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