Das Podest:
1. Dominique Aegerter (Sz), Suter, 51:39,709
2. Tom Lüthi (Sz), Kalex, 1,400
3. Hafizh Syahrin (Mal), Kalex, 7,875
So lief das Rennen:
Dominique Aegerter und Tom Lüthi schreiben in Misano Schweizer Töff-Geschichte! Die beiden jubeln beim GP San Marino zusammen auf dem Podest – in ihrer achten gemeinsamen Saison in der Moto2.
Erstmals gelingt dies zwei Schweizern in der mittleren Klasse. Bei den 125ern war es zuletzt am 31. Juli 1983 in Silverstone der Fall, als Bruno Kneubühler und Hans Müller zusammen jubeln durften. Allerdings als Zweiter und Dritter. Aegerter und Lüthi feiern den ersten Schweizer Töff-Doppelsieg überhaupt.
Die beiden kämpfen im strömenden Regen gegeneinander um den Sieg, schenken sich nichts. Während die Gegner reihenweise stürzen, findet das Schweizer Duo auf der rutschigen Unterlage genau die richtige Dosierung. Auch wenn Aegerter 9 Runden vor Schluss einen heftigen Schreckmoment verdauen muss, als er einen Highsider gerade abfangen kann.
Doch Aegerter bringt den Sieg trotz zahlreicher Lüthi-Attacken ins Trockene. Eine grandiose Erlösung für den 26-Jährigen. Es ist der erste Sieg seit Juli 2014, als er auf dem Sachsenring triumphierte. Zuletzt schaffte er es im Mai 2015 aufs Podest.
Und für Lüthi ist es das perfekte Wochenende. Die WM-Konkurrenten des 31-Jährigen gehen allesamt leer aus. Der Emmentaler sammelt mit seinem 10. Podestplatz der Saison massenhaft Big Points.
Und auch der dritte Schweizer im Bunde darf sich freuen. Jesko Raffin fährt im Regen auf den 10. Rang und sichert sich 6 wertvolle WM-Punkte. Das gelang ihm zuletzt im zweiten Saisonrennen in Argentinien. Für ihn besonders wichtig, weil er unter Druck steht und Resultate liefern muss, um in der WM bleiben zu können.
Die Stimmen:
Dominique Aegerter: «Es waren sehr schwierige Verhältnisse. Ich hätte nicht gedacht, dass ich so schnell sein kann. Tom war die ganze Zeit hinter mir, hat mich gepusht. Das Team hat einen sehr guten Job gemacht. Es ist grossartig, hier vor den vielen Schweizer Fans zu gewinnen.»
Tom Lüthi: «Ich hatte kein besonders gutes Gefühl am Anfang nach dem Sturz im Warm-Up. Dann habe ich gesehen, dass Morbidelli gestürzt ist und hatte danach natürlich auch das WM-Rennen im Kopf. Domi war heute sehr stark. Am Schluss bin ich dann auf Nummer sicher gegangen.»
So stehts in der WM:
1. Franco Morbidelli (It), Kalex, 223
2. Lüthi 214
3. Alex Marquez (Sp), Kalex, 155
-----------------------------
8. Aegerter 88
23. Jesko Raffin (Sz), Kalex, 11
Superwochenende für Lüthi. Morbidelli stürzt, Marquez kann verletzt nicht starten und Lüthi räumt ab. Er verkürzt den Rückstand auf Morbidelli von 29 auf 9 Punkte. Der WM-Kampf ist wieder absolut offen.
So gehts weiter: In zwei Wochen gastiert der Zirkus in Spanien beim GP Aragon. Weder Lüthi noch Aegerter standen dort je auf dem Podest. Es ist das vorerst letzte Rennen in Europa. Im Oktober geht’s dann auf die Lüthi traditionell erfolgreiche Übersee-Tour mit Japan, Australien und Malaysia.