Valentino Rossi (41) ist in der Töff-WM das, was zum Beispiel Roger Federer (38) im Tennis und Simon Ammann (38) bei den Skispringern ist: Die scheinbar alterslose Figur mit den beispiellosen Erfolgen in der Vergangenheit.
Wie die beiden Schweizer schiebt auch der neunfache Töff-Weltmeister aus Italien den Rücktritt immer wieder hinaus. Zwar muss Rossi Ende 2020 beim Yamaha-Werksteam gehen. Aber längst ist klar, dass die Zweirad-Legende 2021 in einem anderen Rennstall weitermachen würde, wenn er denn will.
Da der Oldie aber auf 2020 erst zum zweiten Mal in seiner MotoGP-Karriere den Chefmechaniker gewechselt hat, deutet vieles auf Weitermachen hin. Vor allem, wenn wegen der Corona-Krise dieses Jahr nur begrenzt oder gar nicht gefahren werden kann.
Weiter auf Rekord-Jagd?
Zu stoppen können scheint den Veteran scheinbar nur das Reglement. In den MotoGP-Regeln heisst es: In der Königsklasse darf man nur bis zum 50. Altersjahr mitfahren! Doch will Rossi tatsächlich über 2029 hinaus Rennen fahren, käme eine «Lex VR46» zum tragen.
Ex-GP-Pilot Loris Capirossi ist nun bei den MotoGP-Organisatoren als Sicherheitsberater angestellt und sagt lachend zu «GPone»: «Für Rossi würden wir dieses Limit erhöhen. Denn ich glaube nicht, dass er aufhören will.»
402 Grands Prix hat Rossi bisher bestritten, davon waren 345 in der MotoGP. Das ist Rekord. Rossi startet 1996 erstmals in der WM. 2020 wäre die 25. GP-Saison des Italieners. Mittlerweile kämpft er gegen Gegner, die halb so alt sind wie er – wie sein designierter Nachfolger im Yamaha-Werksteam, Fabio Quartararo (20).
Der Traum vom zehnten WM-Titel treibt Rossi bisher zum weitermachen an, obwohl er seit 2017 in Assen kein Rennen mehr gewonnen hat und seit elf Jahren die Meisterschaft nicht mehr. Gelänge ihm der Mega-Coup gegen die jungen Wilden doch noch in den nächsten Jahren, wäre er der älteste Weltmeister der Töff-Geschichte.