Niki Lauda watscht die Formel 1 ab – weil er die MotoGP geiler findet. Am Wochenende ist der Mercedes-F1-Boss beim Töff-GP in Brünn zu Besuch, fachsimpelt mit Valentino Rossi.
Und er ist begeistert. «Grundsätzlich sind die Motorradrennen interessanter zu beobachten!», sagt er bei Eurosport.
Der Zeitpunkt der Aussage überrascht. Die Formel 1 verabschiedete sich zuletzt beim GP Ungarn mit einem Knaller in die Sommerpause. Am Sonntag in Brünn zeigten die MotoGP-Stars ein eher zahmes Rennen.
Doch für Lauda gibts andere Gründe, weshalb die MotoGP mehr rockt. «Man sieht, wie die Fahrer mit den Motorrädern kämpfen. Die Autos in der Formel 1 sind so einfach zu fahren, dass man weder ein Rutschen oder sonst irgendetwas sieht.»
Laudas Ansicht, die Formel 1 sei zu einfach, ist nicht neu. Schon 2001 provozierte der 66-Jährige mit der Aussage, dass jeder Affe einen modernen F1-Boliden pilotieren könne.
Die Töff-Akrobaten hingegen haben es ihm angetan. «Es ist unglaublich, die sind mit 350 km/h und mehr unterwegs. Wie sie das Ganze kontrollieren – das ist das unglaublichste Racing, das man heutzutage sehen kann», sagt er bei Motorsport.com.
Vor allem auch in der Präsentation nach aussen stelle sich die MotoGP geschickter an. So dürfen einige Teams mehr Benzin verwenden und haben weitere Vorteile.
«Sport zu manipulieren, um ihn interessant zu machen, hat mich nie interessiert», sagt Lauda. «Aber hier ist es so gelungen, dass man als Zuschauer nichts merkt und die Rennen interessant sind.»
Unbestritten ist, dass die MotoGP-WM derzeit an Spannung kaum zu überbieten ist. Jorge Lorenzo führt das Klassement nach elf Rennen an – punktgleich mit Rossi! Währenddessen deutet in der Formel 1 (zu) vieles auf eine Titelverteidigung von Lewis Hamilton hin, der mit 21 Punkten Vorsprung führt.
Doch wer weiss, schon am Sonntag in Spa könnten die Formel-1-Stars Lauda eines Besseren belehren.