«Er ist absolut eine Option»
MotoGP-Chef will Tom Lüthi

Beim Töff-GP in Assen holt Tom Lüthi den zweiten Platz und liegt voll im Rennen um den WM-Titel. Im Fahrerlager wird aber längst die Saison 2018 geplant. MotoGP-Teamchef Lucio Cecchinello hat dafür den Schweizer auf dem Zettel.
Publiziert: 25.06.2017 um 20:49 Uhr
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Aktualisiert: 12.10.2018 um 15:53 Uhr
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Tom Lüthi in Aktion in Assen. Kommt der Berner doch noch in die Königsklasse?
Foto: Freshfocus
Matthias Dubach

Der GP in Assen war erst das 8. von 18 Saisonrennen. Trotzdem sind für 2018 schon alle guten MotoGP-Startplätze besetzt. Am Samstag unterschreibt Tom Lüthis Titelrivale Franco Morbidelli (22) einen Vertrag in der Königsklasse.

Aber BLICK erfährt in Holland: Lüthi (30) hat trotzdem noch eine Chance auf den lange ersehnten MotoGP-Aufstieg! Der Hintergrund: Das LCR-Team will nächste Saison unbedingt zwei statt wie bisher einen Fahrer starten lassen. Das Budget dafür steht aber noch nicht. Und Honda wird als Motorrad-Lieferant mitreden, deshalb gilt Takaaki Nakagami (25, Jap) als Favorit für den freien Platz.

Aber eigentlich spricht nur die Herkunft gegen Lüthi. Nakagami hat in 94 Moto2-GP erst einmal gewonnen, war in der WM nie besser als Sechster. Tom hingegen kam schon 7 mal in die Top-5 der Moto2-WM. Auch in Assen besiegt Lüthi als Zweiter den Japaner, der Dritter wird.

Zu seiner MotoGP-Chance sagt Tom: «Ich habe davon gehört. Einen besseren Job als momentan können wir ja nicht machen…»

Und das sagt LCR-Teamchef Lucio Cecchinello zum denkbaren Aufstieg von des Schweizers:

Wie weit sind Sie mit ihren Plänen für die Teamaufstockung?
Cecchinello:
Es steht fest, dass wir nächste Saison einen zweiten Fahrer (neben dem Briten Cal Crutchlow, d. Red.) haben wollen. Ich würde mich für Lüthi sehr freuen, wenn er in die MotoGP aufsteigen könnte. Warum sollten wir also nicht mit den Gesprächen beginnen? Aber alles muss zuerst auch mit Honda besprochen werden.

Entscheidet also nicht Sie, sondern der japanische Hersteller die Fahrerwahl?
Genau, Sie haben schliesslich die Motorräder! (lacht)

Steht das Budget für ein zweites Bike bereits?
Nein. Wir müssen realistisch bleiben. Momentan ist unser Budget limitiert, deshalb haben wir nur einen Fahrer im Team. Ich bin aber sehr scharf darauf, einen zweiten Piloten ins Team zu holen.

Warum eigentlich?
Jedes Team im Feld hat zwei Fahrer, ausser wir. Es gibt einem viel mehr Möglichkeiten. Man kann mit einem erfahrenen Piloten und einem Neuling starten. Man kann gleichzeitig an der Gegenwart und an der Zukunft arbeiten. Honda und wir sind stark daran interessiert, unser gemeinsames Programm auf diese Weise auszubauen. Dafür gibt es zweifelslos interessante Fahrer wie Lüthi und Nakagami.

Aber der Japaner hat bei Honda einen Vorteil?
Alle beide sind eine Option. Natürlich müssen wir berücksichtigen, dass für Honda wohl Nakagami an erster Stelle stehen dürfte. Wen er eine gute Saison hinlegt, dann kommt er in Frage. Aber es ist noch früh in der Saison, das ist noch alles in der Planungsphase.

Lüthi wäre mit seinen 30 Jahren der älteste MotoGP-Neuling seit langem. Ist er nicht schon zu alt?
Überhaupt nicht, natürlich kann er diesen Schritt noch machen! Er hat so viele Jahre Erfahrung in der mittleren Klasse. Ich wäre mehr als glücklich, wenn ich von Lüthis Seite kontaktiert würde. Aber im Moment ist alles nur ein Gedankenspiel.

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