Oh nein! Dieser Sturz tut schon beim Zuschauen weh. Tom Lüthi stürzt in der Sepang-Quali bei einem Highsider brutal auf den Asphalt, er wird furchterregend aus dem Sattel wegkatapultiert. Beim Aufschlagen auf dem Boden hat Lüthi noch so viel Rotation, dass es ihn nochmals wie eine Feder wegschleudert.
Das Visier vom Helm reisst ab. Lüthi liegt benommen neben seinem Töff mitten auf der Strecke. Dann humpelt er auf die Wiese, doch die Helfer müssen ihn auf einer Trage bis zum nächsten Krankenwagen bringen.
Dort steht Tom zwar wieder auf eigenen Beinen. Aber trotzdem wird nach dem Horrorsturz ins Spital in Kuala Lumpur gebracht. Dort die bittere Diagnose: Tom bricht sich den linken Fuss!
Genauer gesagt handelt es sich um das Sprungbein im linken Fuss. Wie es weiter geht, und ob Lüthi den GP Malaysia doch noch fahren kann, ist offen. Allerdings sei ein Start nicht sehr wahrscheinlich, teilt Lüthi-Manager Daniel Epp mit. Der Entscheid werde erst in der Nacht auf Sonntag fallen. Lüthi hat das Spital mittlerweile wieder verlassen.
Startet Lüthi nicht, ist Franco Morbidelli kampflos vorzeitig Weltmeister. Geht Tom ins Rennen, muss er im Malaysia-GP am Sonntag (6.20 Uhr, live SRF2) mächtig angeschlagen um seine letzte Chance im Titelkampf fahren. Schon in Australien war Lüthi wegen eines Warm-Up-Sturzes im Rennen angeschlagen unterwegs.
Gut möglich, dass mit dem Quali-Sturz die WM-Entscheidung gefallen ist. Gesamtleader Franco Morbidelli schnappt sich trotz eines (harmlosen) Sturzes die Pole-Position. Er sagt: «Das wichtigste Rennen meiner Karriere auf der Pole zu starten, ist einfach perfekt!»
Lüthi würde vom 5. Startplatz ins Rennen gehen. Aber der Emmentaler muss wegen der 29 Punkte Rückstand unbedingt vor Morbidelli ins Ziel kommen, um fürs Finale in Valencia in zwei Wochen noch eine Chance zu haben. Macht das mit einem gebrochenen Fuss in der 19-Runden-Hitzeschlacht überhaupt Sinn?
Viele Emotionen gibts schon vor der Quali. Bei einer Trauerminute für den völlig überraschend verstorbenen Teamchef von Dominique Aegerter, Stefan Kiefer, fliessen Tränen. Dafür zeichnet sich eine Lösung für die Zukunft ab. Ein Käufer für das Team stehe gemäss «speedweek.com» bereit. Die Verhandlungen seien schon vor Kiefers Tod gelaufen.