Ob das im Yamaha-Team je wieder gut kommt? Jorge Lorenzo schnappte Valentino Rossi im letzten Moment dem WM-Titel vor der Nase weg. Ein Fakt, den Rossi wohl verkraften könnte. Doch die Art und Weise schlägt dem Superstar auf den Magen.
Marc Marquez hatte bei Saisonfinale offensichtlich kein Interesse daran, Lorenzo zu überholen, blieb wie ein Prellbock stets hinter dem neuen Champion. Und machte so jegliche Chance von Rossi zu Nichte, den Titel doch noch zu holen.
Rossi spricht in der Folge von einer Verschwörung gegen ihn. Bezeichnet Marquez als Lorenzos Bodyguard. Und er sagt in Richtung Lorenzo: «Entweder ist er dumm oder er hat ein schlechtes Gewissen. Seine Aussagen lassen mich vermuten er habe etwas zu verbergen.
Eine Ohrfeige in Richtung des Teamkollegen! Dieser hatte nach dem Malaysia-GP zugelangt. Nach Rossis vermeintlichem Tritt gegen Marquez sagte Lorenzo: «Wir haben den Respekt vor Rossi als Sportler verloren.»
Sind die Risse zwischen den beiden, die ohnehin nie gute Freunde waren, jemals wieder zu kitten? Können die beiden Stars zusammen im Team bleiben?
Einen Vertrag für nächste Saison haben beide. Und alle beteuern, dass diese auch erfüllt werden. Doch selbst Yamahas Motorsportchef Lin Jarvis gesteht ein, dass er die Herausforderung, die beiden in einem Team zu managen, nur mit dem einen oder anderen Glas Gin Tonic am Abend überstehe.
Also müsste einer weg –nur schon Jarvis’ Gesundheit zu Liebe. Gedankenspiele gibt es viele. Ein Beispiel: Lorenzo zu Ducati, wo Andrea Dovizioso rausfliegen würde. Oder: Beide bleiben bei Yamaha, aber Rossi oder Lorenzo zieht ins Satelliten-Team Tech 3, wo das gleiche Material bereitstehen würde.
Überraschen würde ein Wechsel im Winter nicht. Doch vielleicht wäre es besser, den Status Quo beizubehalten. Denn die Chance ist gross, dass der Feind im eigenen Team sowohl Lorenzo als auch Rossi zu Höchstleistungen angetrieben hat.