Vor gut drei Jahren sah die Welt für Dominique Aegerter rosig aus. Er feierte seinen ersten Moto2-Sieg, fuhr reihenweise ums Podest. Es schien nur eine Frage der Zeit, bis er um den WM-Titel fährt und den Aufstieg in die MotoGP schafft. Mittlerweile ist alles anders: Selbst die Karriere in der Moto2 ist in Gefahr.
Zumindest aber steht der Oberaargauer nach dem geplatzten Deal mit David Pickworth vor einem weiteren verlorenen Jahr. So wie 2016, als sich Aegerter im Team nicht mehr wohl fühlte und alles in einem Riesenkrach endete. Oder 2017, als der 26-Jährige auf unterlegenem Material kämpfte und von zahlreichen technischen Defekten eingebremst wurde.
Für 2018 klammern sich Aegerter und sein Manager Dr. Robert Siegrist nun an den Plan B. Eine Finanzierung durch Sponsoren, Gönner und Lohn-Verzicht. Geht’s schief, findet die Saison 2018 ohne Aegerter statt.
Doch selbst wenn es klappt, wird er so nicht durchstarten können. Denn üppig wird die Finanzierung sicher nicht ausfallen. Und ohne gesundes Geld-Polster kann keiner an der Spitze der Moto2 mithalten. Dann tut jeder Sturz auch im Portemonnaie weh. Tests und die neusten technischen Entwicklungen sind sowieso unbezahlbar.
Doch vorerst gehts ums nackte Überleben. Aegerter ist es deshalb existentiell wichtig, dass sein treues Netz aus Sponsoren und Gönnern ihn auffängt. Sonst gibt es einen harten Aufprall auf dem Boden, den seine Karriere womöglich nicht übersteht.